Tank-Skandal bei Ferrari?

Von Jan-Hendrik Böhmer
Ferrari, Kimi Räikkönen, Boxenstopp, Betrug
© Getty

München - Hat sich Ferrari den dritten Platz beim Ungarn-GP erschummelt? Das glaubt jedenfalls Fernando Alonso. Er vermutet, dass Ferrari beim Boxenstopp von Kimi Räikkönen die Tankanlage manipuliert hat, um vor ihm wieder aus der Box zu kommen.

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Rückblick: In Ungarn lag Räikkönen lange Zeit chancenlos hinter Alonso zurück, sicherte sich aber am Ende doch noch den dritten Platz, indem er eine Runde nach dem Spanier an die Box kam, dabei enorm Zeit gutmachte und am Spanier vorbeizog.

Für Renault ist das mit legalen Mitteln nicht zu erklären.

Manipulierte Tankanlage bei Räikkönen?

Der Vorwurf: Die Scuderia hat den Benzinfluss an der Einheits-Tankanlage beschleunigt und war deshalb in der Lage, Räikkönen schneller abzufertigen. "Ich weiß nicht, wie die das sonst so schnell schaffen konnten", sagte Alonso in der spanischen Zeitung "AS".

Beweise gibt es dafür bisher nicht. Weder auf den Fernsehbildern, noch in den Rennstatistiken sind die genauen Boxenstopp-Zeiten von Räikkönen zu erkennen.

FIA-Prüfung umgangen?

Deshalb will das französische Team nun umgehend eine Untersuchung einleiten. "Wir werden uns die Daten ganz genau anschauen und überprüfen, ob Ferrari irgendetwas gemacht hat, was die Betankung beschleunigen könnte", so Alonso.

Wie die Tankanlage modifiziert worden sein könnte, ist unklar. Denn die von der Firma Intertechnique hergestellten Geräte werden regelmäßig von der FIA überprüft und lassen bei allen Teams pro Sekunde nur eine bestimmte Benzinmenge durch.

Doch selbst wenn sich die Vorwürfe nicht erhärten, steht die Boxencrew der Roten damit erneut im Rampenlicht. Bereits vor einigen Monaten hatte die Scuderia für Schlagzeilen gesorgt, als sie Boxenstopps von BMW-Sauber heimlich gefilmt und analysiert hatte.

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