Silverstone verliert Formel-1-Rennen

SID
Motorsport, Formel 1, GP Großbritannien, Silverstone
© Getty

Silverstone - Formel-1-Boss Bernie Ecclestone streicht die britische Traditionsstrecke Silverstone aus dem Renn-Kalender und beendet damit vorläufig ein großes Kapitel Motorsport-Geschichte.

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Zwei Tage vor dem Großen Preis von Großbritannien verkündeten Ecclestone und Automobil-Weltverbandschef Max Mosley am Freitag, dass der 2009 auslaufende Vertrag für den Kurs in Mittelengland nicht verlängert wird.

Im "Home of British Motor Racing" hatte die Formel 1 im Mai 1950 ihre Geburtsstunde erlebt. Von 2010 an soll der britische Grand Prix in Donington Park ausgetragen werden. Melbourne kann indes bis 2015 fest mit dem Großen Preis von Australien planen.

Verhandlungen ohne Einigung

Jahrelang hatte Ecclestone mit den Silverstone-Betreibern über die Modernisierung des Kurses und die Höhe der Lizenzgebühren gestritten.
Mehrfach drohte der Brite seinen Landsleuten mit dem Verlust des Rennens.

"Wir wollten eine Weltklasse-Strecke für die Formel 1 in Großbritannien. Etwas, auf dass die Teams und die Fans stolz sein können", sagte der 77-Jährige. Die Verhandlungen über einen neuen Vertrag nach der kommenden Saison seien "fruchtlos" geblieben, erklärte Mosley.

Umzug in Donington Park

Zum 41. Mal gastiert die Formel 1 an diesem Wochenende in Silverstone, nach dem 42. Grand Prix im kommenden Jahr folgt der Umzug nach Donington Park.

1993 hatte die Königsklasse dort einen Großen Preis von Europa ausgefahren, seither ist die rund 170 Kilometer von London entfernte Strecke vor allem durch die Motorrad-Weltmeisterschaft bekannt. Auch Donington Park gilt bislang keineswegs als modernes Motorsport-Paradies.

Doch laut Ecclestone sind massive Umbaumaßnahmen geplant. "Es tut mir leid, dass wir Silverstone nicht helfen konnten, das Geld für Verbesserungen aufzutreiben", sagte der Brite.

F1 weiter in Melbourne

Dagegen hat Melbourne seinen Kampf um die Formel 1 gewonnen. Der 2010 auslaufende Vertrag für die Austragung des Australien-Grand-Prix wurde am Freitag um fünf Jahre verlängert.

Zentraler Bestandteil der Einigung zwischen Ecclestone und den Organisatoren war der spätere Renn-Start um 17.00 Uhr Ortszeit (9.00 Uhr MEZ). Der Formel-1-Chef hatte dies zur Bedingung gemacht, um im Motorsport-Kernmarkt Europa mehr TV-Zuschauer zu erreichen.

"Der Australien-Grand-Prix war schon immer eine großartige Show", sagte der 77-Jährige nach Unterzeichnung des neuen Kontrakts zufrieden.