Millionen-Verluste am Hockenheimring

SID
Motorsport, Formel 1, GP Deutschland, Hockenheim
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Hockenheim - Der Große Preis von Deutschland hinterlässt in der Bilanz der Hockenheimring GmbH den befürchteten Millionen-Verlust. Einen Tag nach dem Formel-1-Rennen auf dem nordbadischen Traditionskurs rechneten die Streckenbetreiber mit einem Minus von drei Millionen Euro.

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"Das wird sich bestätigen", sagte Karl-Josef Schmidt, Geschäftsführer der Hockenheimring GmbH, am Montag. Eine finanzielle Schieflage erwarten die Organisatoren des deutschen Grand Prix aber nicht. "Wir haben Rückstellungen dafür gebildet", erklärte Schmidt.

Seit 2004 schreibt der Hockenheimring mit der Formel 1 rote Zahlen, die Firmengruppe drücken Verbindlichkeiten von 34 Millionen Euro.

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Ecclestone kassiert ab

Vor allem aus wirtschaftlichen Gründen findet das Deutschland-Gastspiel der Motorsport-Königsklasse seit dem Vorjahr abwechselnd in Hockenheim und auf dem Nürburgring statt.

"Es ist kein Geheimnis, dass sich die Formel 1 trotz ihres rauschhaften Erlebnis-Charakters für kaum eine Strecke refinanzieren lässt", sagte Schmidt.

Den Renn-Organisatoren bleiben von einem Formel-1-Wochenende nur die Ticket-Einnahmen. Die lukrativen TV- und Werbe-Gelder gehen an Formel-1-Boss Bernie Ecclestone und seine Partner. Zudem kassiert Ecclestone von den Streckenbetreibern eine Garantiesumme in zweistelliger Millionenhöhe.

Das Hauptrennen auf dem Hockenheimring verfolgten am Sonntag laut Schmidt rund 80.000 Zuschauer. Mindestens 90.000 verkaufte Tickets wären für die Veranstalter wohl nötig gewesen, um einen Verlust abzuwenden.

Geschäftsführer zufrieden

Dennoch gab sich Schmidt zufrieden. "Es war ein tolles Ereignis. Von der organisatorischen und sportlichen Bilanz gibt es nichts zu beanstanden", sagte der Geschäftsführer.

Die Hockenheimring GmbH sei stark daran interessiert, auch über das Vertragsende 2010 hinaus die Formel 1 zu halten. "Dieses Rennen verschafft uns einen gewissen Nimbus", erklärte Schmidt.

Der Status als Formel-1-Strecke macht den Ring attraktiv für andere Rennserien und Unternehmen, die dort Firmen-Veranstaltungen organisieren. Vor Ende 2009 werde jedoch nicht mit Ecclestone über die Verlängerung des Formel-1-Vertrags verhandelt, betonte Schmidt.

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