Heidfeld raus, Rosberg rein?

Von Jan-Hendrik Böhmer
Heidfeld, Rosberg, Wechsel, BMW, Williams
© Getty

München - Gerade einmal sieben Rennen ist die aktuelle Formel-1-Saison alt, da beginnt sie schon wieder, die "Silly Season" mit all ihren Wechselgerüchten.

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Den Anfang macht Fernando Alonso. Der Spanier ist von der Leistung seines Teams enttäuscht und kann Renault offenbar aufgrund einer speziellen Klausel in seinem Vertrag zum Saisonende verlassen, wenn die Franzosen nicht mindestens einen der ersten drei Plätze der Konstrukteurswertung belegen.

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"Ich weiß wirklich nicht, ob ich hier bleibe", sagte der Spanier auf einer Pressekonferenz. "Bisher war das Jahr viel schlimmer, als ich erwartet hatte. Aber ich werde mich erst gegen Ende der Saison entscheiden, wenn ich absehen kann, wie groß unsere Fortschritte sind."

Alonso: Über Honda zu Ferrari?

Doch wo soll Alonso hin? Ferrari? Nicht vor 2010. BMW? Angeblich nicht mehr interessiert. Eine Alternative heißt deshalb offenbar Honda. Denn nach Informationen des britischen "Autosport"-Magazins steht der zweimalige Weltmeister beim Team von Ross Brawn ganz oben auf der Wunschliste. Und zwar als Ersatz für Rubens Barrichello.

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Honda? Das klingt bei den derzeit alles andere als überzeugenden Leistungen der Japaner kaum nach einer Verbesserung. Doch Alonso meint: "Wegen der Regeländerungen fangen 2009 alle Teams bei Null an. Da kann jeder stark sein." Auch Honda.

Und genau das macht das Team für viele Piloten zu einer interessanten Adresse. "Und wenn du dann noch einen technischen Guru wie Ross Brawn hast, dann wirst du natürlich noch attraktiver", erklärt Geschäftsführer Nick Fry im Gespräch mit "GPWeek". "Im Moment können wir uns über ausbleibende Angebote nicht beklagen."

Patrick bald mit erstem Honda-Test? 

Auch IndyCar-Pilotin Danica Patrick dürfte auf der Honda-Liste stehen. Denn selbst wenn die Amerikanerin bisher noch nicht offiziell um eine Testfahrt gebeten hat, sagt Fry: "Wenn sie das möchte, dann stehen ihr bei uns jederzeit alle Türen offen."

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Vermutlich wird es im Winter soweit sein. Dann soll sich Patrick mit dem aktuellen Honda-Boliden bei mehrtägigen Testfahrten langsam ans Limit heranwagen. "Und das wird sicher keine Werbe-Veranstaltung", erklärt Fry. "Sie soll herausfinden, wie sich ein Formel-1-Bolide anfühlt - und wir wollen natürlich wissen, wie schnell sie wirklich ist."

Coulthard als Piquet-Ersatz

Alonsos Teamkollege Nelson Piquet Jr. wird indess wohl ebenfalls vorzeitig sein Renault-Cockpit räumen. Allerdings unfreiwillig. Seit einiger Zeit halten sich die Gerüchte, dass der Brasilianer wegen seiner enttäuschenden Leistungen auf der Abschussliste steht.

Doch jetzt wird es konkret: Nur noch in den kommenden beiden Rennen in Magny Cours und Silverstone soll sich Piquet beweisen dürfen. Kann er auch hier nicht überzeugen, ist er weg. Der Grund: Piquet kennt beide Strecken aus der GP2 und von Formel-1-Testfahrten. Eventuelle Fehler sind nicht mehr mit mangelnder Erfahrung zu entschuldigen.

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Und Ersatz steht offenbar bereits parat: David Coulthard gilt besonders nach seiner guten Leistung in Kanada als heißer Kandidat auf das Renault-Cockpit. Für Sebastian Vettel wäre das unterdessen eine gute Nachricht: Denn sollte Coulthard tatsächlich zu Renault wechseln, würde der junge Deutsche dessen Red-Bull-Cockpit erben.

Rosberg soll Heidfeld ersetzen

Ein Gerücht der etwas wilderen Art liefert die italienische Zeitung "La Stampa". Demnach ist BMW-Sauber an einer Verpflichtung von Nico Rosberg interessiert. Und zwar als Ersatz für den zuletzt von vielen Seiten kritisierten Nick Heidfeld.

Zwar gibt es keine offizielle Stellungnahme zu einem solchen Wechsel, doch BMW-Pilot Robert Kubica scheint sich bereits mit einem möglichen neuen Teamkollegen abgefunden zu haben. "Mir ist egal, ob nun Nick oder Nico", sagte er der "La Stampa". "Mein Teamkollege ist nur einer von 19 Fahrern, die ich schlagen muss."

Und weiter: "Was die Verträge angeht, so ist das nicht meine Aufgabe. Ich überlasse es anderen, darüber zu sprechen."

Keine Bestätigung, kein Dementi - aber echte Rückendeckung für Teamkollege Nick Heidfeld sieht anders aus.

Comeback für Villeneuve?

Gerade noch bei den 24-Stunden von Le Mans auf dem Podium, bald schon wieder in der Formel 1? Jacques Villeneuve bringt sich jedenfalls vorsorglich selbst ins Gespräch.

"Ich habe die Hoffnung auf ein Comeback nie aufgegeben", erklärte der Kanadier im Magazin "Autosprint". "Ich bin zwar in anderen Serien gefahren, aber nur weil in der Formel 1 keine Cockpits frei waren. Wenn es also die Möglichkeit gibt, dann würde ich besonders wegen der neuen Regeln liebend gerne wieder Formel 1 fahren."

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