Machtkampf zwischen Ecclestone und FIA

SID
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© DPA

Montreal - Der Machtkampf zwischen der Formel 1 und dem Weltverband droht nach der Bestätigung von Max Mosley als FIA-Präsident nun zu eskalieren.

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In einer Sitzung mit den zehn Teamchefs in Montreal hat Formel-1-Chef Bernie Ecclestone die Loslösung der Formel 1 von der FIA ins Gespräch gebracht.

Der 100-Jahres-Vertag

Derzeit ist die Aufgabenteilung in der Formel 1 klar: Die FIA agiert als Regelbehörde, Ecclestone und seine Partner-Gesellschaft CVC besitzen die Vermarktungsrechte.

Der Vertrag zwischen der FIA und den kommerziellen Rechteinhabern läuft seit 2001 und gilt bis 2101. Doch seit geraumer Zeit versucht CVC, sich ein Vetorecht bei den Regeln zu sichern.

Dagegen wehrt sich Mosley, der in Paris mit einer klaren Mehrheit von den FIA-Mitgliedern in seinem Amt bei einer Vertrauensabstimmung in Paris bestätigt worden war.

Ecclestones Plan

Die Idee einer eigenen Rennklasse ist nicht neu. Vor wenigen Jahren hatten die in der Formel 1 engagierten Hersteller im Streit mit Ecclestone um die Verteilung von Geldern aus der Vermarktung mit Gegenserie gedroht. Damals standen Mosley und Ecclestone auf derselben Seite.

Neu ist nun, dass ausgerechnet Ecclestone eine Abspaltung erwägt. Seine Position ist durchaus stark: Er besitzt die Verträge mit den Streckenbetreibern und den Fernsehsendern. Doch benötigt auch er die Unterstützung der Teams.

Ferrari hält zu Mosley

Unter den Rennställen, die an diesem Sonntag in Montreal zum Großen Preis von Kanada antreten, soll die Meinung über eine Piratenserie allerdings gespalten sein.

Vor allem Ferrari fühlt sich gegenüber Mosley verbunden. In einer offiziellen Mitteilung unter der Woche hatte Präsident Luca di Montezemolo gesagt, er sei glücklich über die Wiederwahl Mosleys.

Neues Concorde Agreement?

Die Rennställe sind derzeit vor allem an einem neuen Concorde Agreement interessiert. Das bisherige Formel-1-Grundgesetz, in dem die Zusammenarbeit zwischen den Teams, der FIA und den Rechteinhabern geregelt ist, lief im vergangenen Jahr aus.

Momentan herrscht nur Einigkeit über die Verteilung der Gelder. Die Teams wünschen sich vor allem mehr Einfluss auf das technische Reglement. Allerdings müsste auch die FIA einer Vereinbarung zustimmen. Dafür stellt Mosley wiederum Bedingungen.