Der Eddie aus Schilda

Von Alexander Mey
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© Getty

München - Achtung, Achtung, das ist kein Aprilscherz! Auch wenn die folgende Geschichte über den alten Formel-1-Haudegen Eddie Jordan zugegebener Maßen fast zu skurril klingt, um wahr zu sein. Aber sie ist es.

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Eigenwillig und ein kleines bisschen exzentrisch war Jordan ja schon immer. Immerhin war er es, der mit seinem Jordan-Team Boxenluder im Allgemeinen und Katie Price im Speziellen ganz groß raus gebracht hat.

Nur wenn es um Geld geht, versteht Jordan keinen Spaß. Das musste jetzt auch das Jordan-Nachfolgeteam Force India erfahren.

Streit um Grundstück von Jordan

Die Inder haben die ehemalige Jordan-Fabrik in Silverstone gekauft, um dort ihre Autos zu bauen. Was sie nicht gekauft haben, ist das Nachbargrundstück, wahrscheinlich, weil sie es schlicht und ergreifend nicht brauchen.

Das wiederum findet Eddie Jordan gar nicht lustig, denn ihm gehört besagter Grund und er möchte ihn gerne für teures Geld loswerden, an Force India. Aber die wollen es nicht, basta.

Das wollen wir doch mal sehen, dachte sich daraufhin Jordan und griff tief in die Trick-, oder sollte man sagen Dreck-Kiste?

Betonbrocken vor der Einfahrt

Da eine Zufahrtstraße zum Force-India-Werk über sein Grundstück führt, lud Jordan aus Protest kurzerhand riesige Betonbrocken mitten auf der Straße ab. Als das Force-India-Team wieder von den Übersee-Rennen in Australien und Malaysia zurückkam, war die Einfahrt ins Werk einfach versperrt.

"Ich musste mich wehren", erklärte Jordan der Nachrichtenagentur "Reuters". "Sie sollen zu mir kommen und reden. Ich habe für die Straße bezahlt und sie auf mein Land gebaut."

So ist das also. Jordan schneidet Force India vom Nachschub ab und erpresst sich so den Verkauf seines Grundstücks. Hört sich ein bisschen an wie im Krieg, hat aber eher etwas von einem Schildbürger-Streich.

Müdes Lächeln von Force India

Denn was Jordan nicht bedachte: Die Straße zum Haupteingang des Werks kommt aus einer ganz anderen Richtung. Der Eingang, zu dem seine Straße führt, ist wohl eher nur für den Post- und Pizzaboten.

Entsprechend müde ist das Lächeln, das Force India für Jordan übrig hat. "Sowohl Teammitglieder als auch Besucher können ganz normal auf das Gelände fahren", sagte eine Teamsprecherin. "Herr Jordan hofft wohl, dass er sein Grundstück jetzt anders nutzen kann. Aber Force India betrifft das in keiner Weise."

Betonklotz-Aktion ohne Ergebnis

Dumm gelaufen. Da steht Eddie Jordan nun mit seinen Betonbrocken und muss sehen, wie er den Mist wieder los wird.

Dabei wollte er doch nur reden. "Ich habe kein Problem mit Force-India-Besitzer Vijay Mallya. Es sind die Leute, die sein Team managen. Die wollen nicht mit mir reden."

Daran wird sich wohl auch nichts ändern. Das ist die tragische Erkenntnis aus der Betonklotz-Aktion.

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