Rosberg hat einen Nachfolger

Von Alexander Mey
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© williamsf1

München - Fünf Deutsche haben schon einen Stammplatz in der Formel 1 und schon bald wird ein sechster dazukommen. Läuft alles nach Plan, dann wird Nico Hülkenberg zur Saison 2010 in einem der beiden Williams-Cockpits sitzen.

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Am Rande des Formel-3-Auftakts in Hockenheim sagte sein Manager Willi Weber: "Nico hat in der Formel 1 den festen Vertrag, dass er nach zwei Jahren im Cockpit sitzen wird. Natürlich müssen auch die Leistungen stimmen, aber davon gehe ich aus."

Hülkenberg arbeitet seit Beginn der Saison als Testfahrer für Williams und startet nebenbei als Titelfavorit in der Formel-3-Euroserie. Laut Plan soll nach einem Titelgewinn in der Formel 3 im kommenden Jahr die GP2 folgen. 2010 wäre dann die Königsklasse dran.

Hülkenberg machte sich vor allem durch seinen souveränen Titelgewinn in der A1-GP-Serie für Deutschland einen Namen. 2007 wurde er in seiner ersten Formel-3-Saison Dritter in der Fahrerwertung.

Je nachdem, wie sich Williams entwickelt, könnte Hülkenberg Nachfolger von Nico Rosberg werden, sollte der sich nach dieser oder spätestens nach der Saison 2009 zu einem absoluten Top-Team verabschieden.

Was gibt es sonst noch Neues aus der Königsklasse?

Schadenfreude ist die schönste Freude: Giancarlo Fisichella musste sich im vergangenen Jahr ständig anhören, dass Renault ja nur so schlecht geworden ist, weil Fernando Alonso das Team verlassen hat. Jetzt sieht alle Welt, dass auch Alonso in einem schlechten Auto keine Wunder bewirken kann.

Das freut Fisichella. "Jeder hat gedacht, Fernando würde das Team retten, und Renault hat eine Menge Geld dafür ausgegeben, ihm ein gutes Auto zu geben", sagte Fisichella der offiziellen Formel-1-Website. "In Wahrheit habe ich in den ersten Rennen 2007 besser abgeschnitten als er in diesem Jahr."

Ist es nur Genugtuung oder ist auch ein bisschen Schadenfreude dabei? Fakt ist, dass Renault schwächer ist, als Fisico erwartet hatte.

Und nicht nur er. Auch Nelson Piquet Jr. hatte sich sein Formel-1-Debüt anders vorgestellt. "Es fehlt an allen Ecken und Enden", sagte der Brasilianer "Autohebdo". "Es liegt nicht daran, dass mir der Renault als Auto nicht schmeckt. Der Wagen ist einfach generell zu wenig konkurrenzfähig."

Wenn sich schon ein Youngster so weit aus dem Fenster lehnt, darf man gespannt sein, wie deutlich die jetzt schon vorhandene Kritik von Alonso in Zukunft noch werden wird.

Stürmische Zeiten in China: Nein, diesmal geht es nicht um die Olympischen Sommerspiele. Diesmal geht es um einen echten Sturm. Der fegte am Rande de A1-GP-Rennens über den Shanghai International Circuit und sorgte für einige gehörige Schrecksekunden.

Denn heftige Böen brachten ein Tribünendach der hochmodernen Konstruktion zum Einsturz. Einige Sitzreihen wurden dadurch aus ihrer gewohnten Positionen gerissen.

Nicht auszudenken, was an einem F-1-GP-Wochenende hätte passieren können.

Honda plant schon für 2009: Schon ab Mitte des Jahres will Honda-Teamchef Ross Brawn den japanischen Rennstall auf die neuen Gegebenheiten im Jahr 2009 vorbereiten.

Das Energierückgewinnungs-System KERS, neue Aerodynamikregeln und die Rückkehr zu Slicks veranlassen Honda offenbar, die laufende Saison schon ungewöhnlich früh abzuhaken.

"Der Plan ist, vielleicht noch ein Update des aktuellen Autos zur Mitte der Saison zu bringen und dann die Ressourcen total auf 2009 zu verlagern", sagte Brawn "Autosport".

Mit diesem Schritt wird Honda jedoch nicht alleine sein, denn allen Top-Teams ist die Bedeutung der Regeländerungen für 2009 bewusst. Die finanzstärksten Teams werden sogar parallel entwickeln, solange sie 2008 noch Chancen auf den WM-Titel haben.

Ob Honda also wirklich 2009 den erhofften Sprung aus den Untiefen des Mittelfelds an die Spitze schaffen wird, ist fraglich.

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