Aus der Sackgasse ins Sonnenlicht

Von Alexander Mey
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© Getty

München - Ferrari siegt souverän in Bahrain und freut sich über die Auferstehung des Felipe Massa. Ach was, nicht nur Ferrari freut sich, ganz Italien scheint erleichtert zu sein.

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"Massa erlebt seine Wiedergeburt in der Wüste", titelt die "Gazzetta dello Sport" nach dem Triumph des Brasilianers. "Massa hat dieses große Talent, in Sackgassen zu geraten und mit Eleganz einen Ausweg zu finden", fügt der "Corriere dello Sport" hinzu.

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Massa hat einen Haufen Kritiker, die bei jeder sich bietenden Gelegenheit seine Eignung für den Platz in einem der begehrtesten Cockpits der Formel 1 anzweifeln - vor allem in den italienischen Medien.

Entsprechend vernichtend war die Kritik nach dem verpatzten Saisonauftakt mit null Punkten aus zwei Rennen. Massa drohte nicht nur in der Gunst der Tifosi sondern auch im Rennen um den Nummer-1-Status bei Ferrari frühzeitig weit hinter Kimi Räikkönen zurückzufallen.

"Sehe wieder das Sonnenlicht"

Das hat er mit einer überlegenden Vorstellung während des gesamten Bahrain-Wochenendes verhindert. "Nach einem Saisonstart unter dunklen Wolken sehe ich wieder das Sonnenlicht", wurde Massa ob seiner Erleichterung beinahe poetisch.

Die schweren Wochen haben an ihm genagt. "Ich hatte mit Sicherheit keine leichte Zeit", sagte Massa und beschrieb sein Leiden während des Rennens: "Das Rennen in Bahrain war schwierig, denn ich musste immer an das denken, was in Malaysia passiert war. Ich wollte auf keinen Fall einen Fehler machen und das Auto einfach nur heil ins Ziel bringen."

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In Malaysia war Massa auf der Jagd nach Räikkönen zu weit auf einen Kerb gekommen und hatte daraufhin die Kontrolle über das Auto verloren. Nach seinem Dreher in der ersten Kurve in Melbourne schon der zweite Fehler.

Rückendeckung vom Team

Trotz allem stand sein Team immer hinter ihm. "Wir haben immer gesagt, dass wir cool bleiben müssen", sagte Teamchef Stefano Domenicali und schob zur Bekräftigung noch die Floskel nach: "Wir gewinnen zusammen und wir verlieren zusammen."

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Diesmal haben sie gewonnen, vor allem Massa hat gewonnen. "Das war schon wichtig für ihn, denn es ist doch normal, dass er nach zwei Rennen ohne Punkt frustriert war, weil er nicht zeigen konnte, was wirklich in ihm steckt", erklärte Domenicali.

Große Pläne für die nächsten Rennen

Jetzt, da er es allen gezeigt hat, kann er mit frisch getanktem Selbstbewusstsein die kommenden Rennen in Spanien und der Türkei angehen.

"Barcelona ist eine schöne Strecke, die ich mag, das gilt aber auch für die Türkei", sagte Massa. "Wir haben zwei Kurse vor uns, die unserem Auto sehr gut liegen sollten."

Sollte er damit Recht behalten und Ferrari wie in Malaysia und Bahrain erneut das schnellste Auto haben, dann bleiben Massa nur zwei Sorgen.

Erstens muss er das Auto auf der Strecke halten und zweitens muss er es erneut schaffen, sich seinen Teamkollegen Räikkönen vom Leib zu halten.

Erst dann ist er der Sackgasse endgültig entkommen.

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