Schumi setzt auf BMW

Von Alexander Mey
Heidfeld, BMW, Bahrain
© Getty

München - In den vergangenen Tagen war es nicht der Sport, der die Formel-1-Schlagzeilen beherrscht hat. Das soll sich zu Beginn des dritten Rennwochenendes der Saison in Bahrain ändern.

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Schließlich gibt es auch aus sportlicher Sicht viele Fakten, die es sich zu kennen lohnt.

SPOX.com fasst die Brennpunkte vor dem Bahrain-GP zusammen:

Dreikampf geht weiter

In Australien Ferrari geschlagen, in Malaysia McLaren-Mercedes - ist BMW jetzt schon reif für den Sieg? Nachdem aus der silbernen Ecke aus dem Munde von Norberg Haug schon ein eindeutiges "Ja" kam, hat jetzt auch der Weltmeister die Blau-Weißen im Kreis der Großen willkommen geheißen: "Neben uns und McLaren-Mercedes kann auch noch BMW gewinnen", sagte Michael Schumacher der "Bild". Und der Rekordweltmeister hob dabei nicht nur auf einzelne Rennen ab, sondern sprach vom Dreikampf ums große Ganze, die WM.

Schluss mit der Bummelei

Die Bilder des Qualifyings von Malaysia sind wohl allen noch gegenwärtig. Während fast alle Piloten am Ende der Session schon über die Piste schleichen, um Benzin zu sparen, rasen Nick Heidfeld und Fernando Alonso auf der Jagd nach einer guten Rundenzeit mit mehr als 200 km/h Überschuss haarscharf an ihnen vorbei. Das hat nicht nur Zeit gekostet, es war auch verdammt gefährlich.

Schnell wurden die Forderungen nach einer Regeländerung laut. Und die FIA hat reagiert. Schon ab dem Bahrain-Wochenende gilt am Ende des Qualifyings eine 120-Prozent-Regel.

Das heißt, Autos, die nach ihrer Quali-Runde zurück in die Box fahren, dürfen nicht mehr als 20 Prozent langsamer sein als in ihrer schnellsten Runde.

"Unsere Klarstellung an die Teams und Fahrer wird so aussehen, dass Autos auf dem Weg an die Box, die ihre fliegenden Runden beendet haben, dazu verpflichtet sind, das innerhalb einer Zeit zu tun, die wir festlegen werden", heißt es in einer Erklärung eines FIA-Sprechers gegenüber "Reuters".

BMW-Motorsportdirektor Mario Theissen wird es freuen, denn er hatte nach der Slalomfahrt von Heidfeld in Sepang gesagt: "Ich mag die Gefahren in dieser Situation nicht. Die Geschwindigkeitsunterschiede sind so groß, das ist ein Problem, das wir lösen müssen. Hoffentlich bis Bahrain."

Sein Wunsch wurde erhört.

Triple oder Trauerspiel?

Felipe Massa steht nach zwei Nullnummern wegen eigener Fehler zum Saisonstart unter Druck. Die italienische Presse spekuliert schon offen über eine mögliche Ablösung des Brasilianers bei Ferrari. Noch stellt sich Präsident Luca di Montezemolo vor seinen Fahrer. "Über Felipe wird absolut nicht diskutiert", sagte er in der "Gazzetta dello Sport".

Trotzdem muss Massa in Bahrain ein Zeichen setzen, wenn er nicht frühzeitig hinter Kimi Räikkönen die zweite Geige spielen will. Ausgerechnet in Bahrain, einem ausgesprochen guten Pflaster für Massa. Denn 2007 dominierte er mit Sieg, Pole-Position und schnellster Rennrunde das komplette Wochenende.

Übrigens: Massa wird wohl trotz seines Ausfalls in Malaysia auf die Nutzung eines neuen Motors verzichten. Ferrari setzt auf das Aggregat aus Sepang.

Vorteil Ferrari und Toyota?

Es wird interessant sein zu sehen, ob sich die Testfahrten, die die beiden Teams vor der Saison in Bahrain absolviert haben, als Vorteil herausstellen oder nicht. "Es ist sicher kein Nachteil", sagte Mercedes-Motorsportchef Norbert Haug bereits nach dem Malaysia-GP. Aber McLaren-Geschäftsführer Martin Whitmarsh relativierte: "Wir haben aus den Jahren zuvor gute Daten und sind guter Hoffnung, dass der Nachteil nicht allzu groß sein wird."

Ähnlich sehen es auch die vermeintlichen Nutznießer. "Ich denke nicht, dass wir gegen Ende des Wochenendes noch einen Vorteil haben werden", spielte Ferrari-Teamchef Stefano Domenicali darauf an, dass sich der Erfahrungsvorsprung wahrscheinlich schon nach den Freitagstrainings in Luft auflösen wird.

Das heißt aber noch lange nicht, dass Ferrari nicht wieder das stärkste Team im Feld sein wird. Denn die Charakteristik des Sakhir Circuit sollte den Roten entgegenkommen. "In Bahrain sind prinzipiell Vorteile für Ferrari zu sehen", musste Haug konstatieren.

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