Rosberg aus dem Häuschen: "Freu mich tierisch"

SID
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© DPA

Melbourne - Völlig verschwitzt, aber überglücklich drückte Nico Rosberg seinen Kumpel Lewis Hamilton und grinste ohne Unterlass.

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Während sich Papa Keke vor dem Fernseher zu Hause mit seinem erfolgreichen Filius freute, war der 22-Jährige am anderen der Welt in Melbourne auch nach seiner sensationellen Fahrt aufs Podest nicht mehr zu bremsen.

"Das ist der Wahnsinn hier oben zu stehen auf dem Podium, ich freue mich tierisch", sagte Rosberg Junior, nachdem er beim Großen Preis von Australien zum ersten Mal in seiner Formel-1-Karriere Dritter geworden war.

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Lediglich Vizeweltmeister Hamilton im McLaren-Mercedes und Rosberg-Landsmann Nick Heidfeld im BMW-Sauber musste er Vorfahrt gewähren.

Rosberg sauer auf Heidfeld

Nicht ganz ohne sich über das Manöver von Heidfeld beim Boxenstopp aufzuregen, wo ihn der WM-Fünfte des vergangenen Jahres im deutschen Duell überholte.

"Das war nicht ganz in Ordnung, was er gemacht hat. Er hat mich da in die Mauer reingedrängt", meinte Rosberg.

Dabei hatte es nach dem freitäglichen Trainingsauftakt nicht unbedingt danach ausgesehen, als würden Williams-Toyota und BMW- Sauber sich einen derart packenden Zweikampf liefern können.

"Desaströser Start"

Und schon gar nicht war mit dem ersten Podium von Williams seit der Zusammenarbeit mit Motorlieferant Toyota zu rechnen. "Wir hatten hier einen desaströsen Start. Schlechter ging es gar nicht. Wir haben bei null angefangen", meinte Rosberg.

Der Wagen sei so losgefahren, wie er aus dem Flugzeug geladen worden sei.

Doch statt einer Bruchlandung zu erleben setzte der Wiesbadener seinen Höhenflug aus dem vergangenen Jahr fort. Beim Finale in Sao Paulo hatte er sein erstes Podium als Vierter nur knapp verfehlt.

Besser als Renault

Diesmal klappte es. "Wir haben einen besseren Job gemacht als Doppelweltmeister Renault", stellte Rosberg jubilierend fest. Für die Franzosen fuhr Ex-Champion Fernando Alonso einen Rang hinter Rosberg als Vierter ins Ziel.

Alonsos Teamkollege Nelson Piquet Junior - wie Rosberg auch Sohn eines ehemaligen Weltmeisters - schied vorzeitig aus.

Der starken Auftritt der Williams-Flotte rundete Kazuki Nakajima als Sechster ab. Völlig überraschend kam das glänzende Ergebnis indes nicht.

Schon bei den Wintertests avancierte Williams-Toyota zu einem der Teams mit Chancen auf den dritten Konstrukteurs-Rang.

"Ich mache vor der Saison aber nicht so gern in Optimismus", meinte Rosberg, der die Euphorie versucht hatte zu bremsen, die unter anderem auch Rekordchampion Michael Schumacher mit positiven Aussagen entfacht hatte.

Rosberg glänzt mit Übersicht

Im Chaos-Rennen von Melbourne, bei dem 15 der 22 Starter ausschieden, zeichnete sich Rosberg selbst auch durch seine Übersicht aus.

Zudem gelang dem GP2-Champion von 2005 im 36. Rennen seiner jungen Formel-1-Karriere ein Blitzstart. Dass Papa und Premiere- Experte Keke, der 1982 ebenfalls in einem Williams Weltmeister wurde, bereits im 17. Versuch seinen ersten Podestplatz eingefahren hatte, dürfte dem Sohnemann egal gewesen sein.

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