Heidfeld sauer über langsame Silberpfeile

SID
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© DPA

Sepang - Auf dem Asphalt wurde Nick Heidfeld von den beiden Silberpfeilen aufgehalten, anschließend war "Quick Nick" nicht mehr zu bremsen.

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"Es ist eine Selbstverständlichkeit, dass man nicht im Weg zu stehen hat", schimpfte der Formel-1-Pilot, der in seinem BMW-Sauber Siebter der Qualifikation für den Großen Preis von Malaysia wurde.

"Vor Kurve vier habe ich viel Zeit verloren, weil dort beide McLaren-Mercedes auf der Ideallinie rollten. Das hat mich sicher zwei Zehntelsekunden gekostet, und das hätte Platz drei anstatt Platz sieben bedeutet", ärgerte sich der 30-Jährige.

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Kovalainen und Hamilton strafversetzt

Viereinhalb Stunden später konnte Heidfeld aufatmen: Die Rennkommissare ahndeten die Bummelei des WM-Spitzenreiter Lewis Hamilton und seines Teamkollegen Heikki Kovalainen auf dem International Sepang Circuit.

Die Folge: Während Kovalainen von Rang drei auf Rang acht und Hamilton von vier auf neun strafversetzt wurden, rückte Heidfeld von sieben auf fünf vor.

"Offensichtlich haben die Rennkommissare Nicks Einschätzung bestätigt", kommentierte BMW-Motorsportdirektor Mario Theissen das Urteil.

Er habe auf seiner schnellen Runde kurz vor dem Ende des Zeittrainings nicht die Linie fahren können, wie er wollte und er es im Training zuvor auch immer gemacht habe.

Stattdessen habe er bei 289 Stundenkilometern zum Slalom um die rund 210 Stundenkilometern langsameren, weil Sprit sparenden Silberpfeile ansetzen müssen.

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"Es war unglücklich"

"Es waren einige Autos langsam unterwegs", meinte Heidfeld, fügte aber betont hinzu: "Die standen nicht im Weg." Einem Formel-1-Rennfahrer müsse man das eigentlich nicht erklären.

"Es war unglücklich", gab McLaren-Geschäftsführer Martin Whitmarsh zu: "Und es war etwas, mit dem niemand glücklich sein kann." Der Brite erklärte zugleich, dass es keine Absicht gewesen sei.

Man gehe aber davon aus, Nick nicht behindert zu haben, so Whitmarsh weiter. Damit konfrontiert, meinte Heidfeld: "Ich kann nicht glauben, dass McLaren das gesagt hat. Wenn sie ihr Möglichstes getan haben, dann haben sie es nicht gut gemacht."

So steht es in den Qualifying-Duellen aller Teamkollegen

Auch Alonso bei den Rennkommissaren

Gestört durch die vermeintliche Unachtsamkeit fühlte sich aber auch der ehemalige McLaren-Mercedes Pilot Fernando Alonso.

Auch der Spanier sprach bei den Rennkommissaren vor, nachdem er im letzten Zeitabschnitt der Qualifikation den neunten Rang belegt hatte.

Kovalainen und Hamilton waren indes Dritter und Vierter geworden. Möglich ist, dass sie vor dem Rennen strafversetzt werden.

Dass die Fahrer Benzin sparen wollen nach ihren schnellen Runden, liegt vor allem an einer Regeländerung für diese Saison. Demnach dürfen die Teilnehmer an der Top-Ten-Qualifikation nicht mehr wie im Vorjahr den verbrauchten Sprit nachtanken.

Sie müssen mit derselben Menge ins Rennen gehen, mit der sie die Qualifikation beenden. Dies beeinflusst wiederum die Tank- und Boxenstopp-Strategie.