Schumacher bei Tests nur knapp geschlagen

SID
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© Getty

Barcelona - Erst in letzter Minute hat sich Michael Schumacher seinem Ferrari-Nachfolger Kimi Räikkönen geschlagen geben müssen und selbst Lewis Hamilton war nur 0,152 Sekunden als Tagesschnellster voraus.

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Rund anderthalb Jahre nach seinem Rücktritt aus der Formel 1 präsentierte sich der Rekordweltmeister am Montag bei Testfahrten in starker Form und richtete anschließend eine Kampfansage an die Konkurrenz.

"Wir sind bereit, vom ersten Rennen an um den Sieg zu kämpfen", sagte der Ferrari-Berater knapp drei Wochen vor dem Saisonauftakt mit dem Großen Preis von Australien am 16. März.

Nur 0,152 Sekunden langsamer als Hamilton

"Der Fortschritt ist ziemlich klar. Und zwar überall", betonte "Feintuner" und Abruf-Tester Schumacher, der seinen Einsatz mit großer Freude absolvierte: "Es macht immer noch Spaß, wenn man es nicht zu oft macht."

83 Runden spulte der siebenmalige Weltmeister auf dem Circuit de Catalunya nahe Barcelona ab, die schnellste in 1.22,428 Minuten. Vizeweltmeister Hamilton war in seinem McLaren- Mercedes 0,152 Sekunden schneller, Champion Räikkönen fuhr erst in der Schlussphase des ersten von drei Testtagen noch vor seinen Ferrari-Vorgänger. Der Vorsprung: 0,109 Sekunden.

"Wir wissen ganz genau, wo wir stehen"

"Ich glaube nicht, dass wir ein Problem mit der Erwartungshaltung haben", sagte Schumacher, der in seiner eigenen Karriere allzugern auf die Euphoriebremse trat. "Wir wissen ganz genau, wo wir stehen und wir wissen, dass wir in der Lage sein werden, Rennen zu gewinnen. "Bis dahin ist es noch ein langer Weg, aber vorbereitet sind wir ganz gut", meinte der 39-Jährige.

Ferraris Technischer Direktor Aldo Costa räumte in einem Interview auf der Internetseite "autosport.com" zwar ein kleines Problem mit der Zuverlässigkeit ein, meinte aber auch: "Wir sind sicher, dass wir bestmöglich vorbereitet in das erste Rennen gehen, nicht nur, was die Leistung, sondern auch die Zuverlässigkeit betrifft."

Lob für das neue Auto

Schumacher war indes bereits voll des Lobes für den neuen F2008 und verriet gleich die Erfolgsformel. "Er ist in allen Bereichen dem F2007 überlegen. Das ist immer das Geheimnis der Formel 1: Wer vorne sein will, muss in allen Bereichen gut oder der Beste sein", sagte der PS-Pensionär, der mit Ferrari fünf seiner sieben WM-Titel eingefahren hatte.

Er rechnet mit einem erneuten Duell Rot gegen Silber, das in der vergangenen Saison mit lediglich einem Punkt Vorsprung nach 17 Rennen zugunsten der Marke aus Maranello entschieden worden war. "Es wird sehr interessant. Da sind die zwei Rivalen wie im letzten Jahr, hinter einigen anderen stehen noch Fragezeichen, was sie leisten können." Nach den jüngsten Eindrücken sei es ziemlich klar, dass Ferrari und McLaren vorn seien.

Rosberg auf Rang sieben

Erneut bestätigte allerdings auch Williams-Toyota seine starke Form. Kazuki Nakajima aus Japan schob sich auf den vierten Rang vor Heikki Kovalainen im zweiten McLaren-Mercedes, gleich dahinter folgte in Nico Rosberg aus Wiesbaden als bester deutscher Stammpilot der zweite Williams-Toyota-Mann.

Vor seinem heimischen Publikum musste sich Renault-Rückkehrer Fernando Alonso mit dem eher enttäuschenden siebten Rang zufriedengeben. Nick Heidfeld aus Mönchengladbach wurde im BMW-Sauber Achter, Adrian Sutil aus Gräfelfing im neuen Force India VJM01 Neunter. Das deutsche Sextett komplettierten Sebastian Vettel aus Heppenheim als Elfter im Toro Rosso und Timo Glock. Der Wersauer kam im Toyota nicht über den dürftigen 13. Rang hinaus.

Sowohl Heidfeld als auch Vettel kamen mit ihren Wagen auf der feuchten Strecke einmal vom Kurs ab. "Die Strecke war schmierig", erklärte Schumacher. Zudem müssen die Piloten auch bei ihrer letzten Testperiode vor dem Saisonstart so wie in der gesamten Meisterschaft auf die Traktionskontrolle verzichten. "Es ist anders", kommentierte Schumacher das neue Fahrgefühl.