Stadtrennen und Hobby-Architekten

Von Jan-Hendrik Böhmer
Michael Schumacher, Brenie Ecclestone, Torte, Gesicht
© Getty

München - Formel-1-Boss Bernie Ecclestone will mehr Stadtrennen. Erstes Ziel: Schon 2009 soll der Frankreich-GP nicht mehr in Magny-Cours, sondern in Paris stattfinden. 

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"Ich hoffe, dass wir in Paris etwas schaffen können", sagte Ecclestone dem "Sport Informations Dienst". Der Grund: "Wir brauchen einen Platz für den französischen Grand Prix, denn wir werden nicht mehr nach Magny-Cours gehen", so Ecclestone. Und auch sonst drängt die Formel 1 in die Städte. Indien und Südkorea sind für 2010 fest eingeplant, Russland ist in der Warteschleife. Stadtrennen, bald auch in Deutschland?

Nicht wenn es nach Berlins Senatssprecher Richard Meng geht. "Das halte ich für undenkbar, geradezu unvorstellbar", sagte Meng, betonte aber, dass dies kein offizielles Statement der Stadt sei. "In eine Stadt wie Berlin, die im Sommer voll ist mit Touristen, kann man nicht eine solche Emissions- und Lärmschleuder wie die Formel 1 holen."

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Bauunternehmer Schumacher: Neben seinen diversen Verstrickungen im Motorsport scheint sich Michael Schumacher ein zweites Standbein aufzubauen. Und zwar als Bauunternehmer. Denn neben der kürzlich verkündeten Namenspartnerschaft für einen Büroturm in Dubai soll Schumi nach "Bild"-Angaben bereits mit Manager Willi Weber an einem zweiten Wolkenkratzer arbeiten. Der soll in Abu Dhabi stehen und laut Weber "ein reines Wohngebäude mit ein paar Restaurants und Anschluss an den Hafen" sein.

Und diesmal will Schumacher offenbar mehr geben, als nur seinen Namen. Und so bringt sich der Rekord-Weltmeister als Teilzeit-Architekt ein. "Michael legt wert darauf, dass in einem Land, wo praktisch Tag und Nacht die Sonne scheint, möglichst viel mit alternativen Energien gearbeitet wird", erklärt Weber, der 2010 im Schumi-Tower ein Büro bezieht.

Die Kirche mit den vielen Reifen: Ein neuer Grand Prix birgt viele Gefahren. Besonders wenn er mitten durch eine Stadt und damit direkt an ihren historischen Gebäuden vorbei führt. So wie in Singapur. Hier meldete sich jetzt die St. Andrew's Cathedral zu Wort. Kirchenvorsteher Kenneth Ng befürchtet, dass nicht nur Gemeindemitglieder das Gotteshaus als zusätzliche Tribüne benutzen.

"Das würde massenhaft Sicherheitsprobleme geben", sagte Ng dem "Channel NewsAsia" in anbetracht der kletterwütigen Fan-Massen. Die Lösung: Jetzt wird die Kirche kurzerhand abgesperrt, der Zaun erhöht, komplett zugenagelt und außerdem mit Reifenstapeln vollgestellt. Eine andere Sorge der Kirche ist allerdings noch nicht vom Tisch: Der Rennlärm kann weiterhin die geplanten Gottesdienste am Nachmittag und Abend stören.

Happy-End auf Japanisch: Zum Abschluss noch eine gute Nachricht aus Fernost. Die Formel 1 wird mit allen elf Teams in die Saison starten, denn auch Super Aguri ist in Australien mit dabei. Das bestätigte jetzt Team-Teilhaber Fumio Akita der Nachrichten-Agentur "Reuters".

"Vergangenes Jahr war das schon ziemlich knapp und in diesem Jahr sieht es ähnlich aus", sagte Akita. "Aber wir werden in Melbourne dabei sein, daran gibt es keine Zweifel." Und auch finanziell soll es bergauf gehen. So verhandelt das Team derzeit offenbar mit drei potentiellen Investoren, um die akute Geldnot zu beheben.

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