Alonso kehrt zu Renault zurück

SID
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© Getty

Paris/Frankfurt/Main - Die erwartete Rückkehr des verlorenen Sohnes Fernando Alonso in den Schoß der Renault-Familie ist perfekt.

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38 Tage nach dem Ende seiner streitvollen Ehe mit McLaren-Mercedes gaben der zweimalige Formel-1-Weltmeister und das französische Team am Montag das Engagement bekannt.

"Das ist das Team, in dem ich als Formel-1-Pilot gewachsen bin. Nun ist die Zeit für uns gekommen, ein neues Kapitel zu beginnen. Es ist ein Team, das weiß, wie man gewinnt", sagte Alonso.

Ein Teamsprecher bestätigte, dass der Kontrakt für die kommenden beiden Jahre gilt.

Piquet Junior wird die Nummer 2

"Ich hoffe für die anderen, dass ich nicht zu schnell bin", sagte Alonso selbst, der nun zur Vorbereitung auf den Kampf vor allem gegen die Silberpfeile sowie gegen Weltmeister Ferrari so schnell wie möglich mit seinem neuen Wagen testen möchte.

Vorgestellt werden soll der R28 am 31. Januar im Renault-Hauptquartier in Paris, auf die Strecke geht es zuvor vom 22. bis 24. Januar im spanischen Valencia.

Mit seinem Medienberichten zufolge fürstlich entlohnten Engagement bei Renault ist auch die wichtigste Personalie im Fahrerkarussell der Formel 1 endlich geklärt. Zudem steht seit Montag auch fest, wer das zweite Cockpit bei Renault bekommt: Nelson Piquet Junior.

Pikanterweise ist der Sohn des dreimaligen brasilianischen Weltmeisters Nelson Piquet ein Formel-1-Neuling - so wie es Lewis Hamilton bei McLaren-Mercedes bei der Ankunft von Alonso war.

In spanischen Zeitungen wurde der 22-Jährige bereits als "Kopie von Hamilton" bezeichnet. Zusammen lösen Piquet Junior und Alonso den Italiener Giancarlo Fisichella und den Finnen Heikki Kovalainen ab.

Saftige Gehaltserhöhung

"Fernando und Nelsinho werden eines der aufregendsten Fahrerpaare 2008 bilden", ist sich Teamchef Flavio Briatore sicher. Intensiv hatte er um die Gunst seines einstigen Schützlings Alonso gebuhlt und Gelder bei Sponsoren aufgetrieben.

"Er kennt das Team und er weiß, wie wir arbeiten", sagte der Italiener über Alonso, dessen Gehalt Medienberichten zufolge noch einmal kräftig erhöht wurde. Angeblich soll er nun jährlich über 30 Millionen Euro bekommen.

Damit läge er nur knapp unter dem damaligen Salär von Rekordweltmeister Michael Schumacher bei Ferrari, das auf 35 Millionen Euro geschätzt wurde.

"Es hat Spaß gemacht, die Zeitungen zu lesen"

Die "Daily Mail" behauptete am Montag, dass Alonso sich eine Ausstiegsklausel einbauen lassen habe, die es ihm ermöglichen soll, nach nur einem Jahr wieder den Hut zu nehmen.

Hartnäckig halten sich diesbezüglich die Gerüchte und Vermutungen, dass Alonso ein Auge auf Ferrari geworfen hat. Dort könnte aber erst nach der Saison 2009 ein Platz frei werden, wenn der Vertrag mit Weltmeister Kimi Räikkönen aus Finnland ausläuft. Allerdings bekundete der Iceman bereits, dass er gar nicht daran denke, noch einmal das Team zu wechseln.

Die wochenlangen Spekulationen um seine eigene Zukunft haben Alonso, der hinter Räikkönen und Hamilton den dritten Rang in der Gesamtwertung belegte, derweil mächtig amüsiert. "Es hat Spaß gemacht, jeden Morgen die Zeitungen zu lesen", sagte der 105-malige Grand-Prix-Starter.

Sowohl mit Honda, Red Bull als auch mit Toyota war der 2002 als Testfahrer und von 2003 bis 2006 als Stammpilot bei Renault tätige Alonso in Verbindung gebracht worden.

Zweites Silberpfeil-Cockpit noch offen 

Dass Renault in der Spionage-Affäre um vertrauliche Informationen von Rivale McLaren- Mercedes am vergangenen Donnerstag straffrei davongekommen war, dürfte die Verhandlungen entscheidend beschleunigt haben.

Zusammen dominierten der 15-malige Grand-Prix-Gewinner, der 2001 mit Minardi sein Formel-1-Debüt gefeiert hatte, und Renault die Saison 2005 und 2006. Beide Male fuhren sie den Fahrer- und den Konstrukteurstitel ein. Sein anschließendes Jahr bei McLaren-Mercedes war von öffentlichen Anfeindungen und Vorwürfen seinerseits und dem Stallduell mit Hamilton aus England geprägt. Trotz eines Dreijahres- Vertrags war nach nur zwölf Monaten wieder Schluss.

Bei dem britisch-deutschen Team wäre nun Kovalainen eine Alternative auf die Alonso-Nachfolge, nachdem Wunschkandidat Nico Rosberg aus Wiesbaden sich bis einschließlich 2009 weiter an Williams-Toyota band. Die Besetzung des zweiten Silberpfeil-Cockpits bleibt damit eine der wenigen offenen Personal-Fragen.

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