"Die Fahr-Geilheit hat gesiegt"

Von SPOX
michael schumacher
© Getty

München - Erst wollte er nicht, doch am Ende konnte er nicht mehr widerstehen. Am Dienstag und Mittwoch feierte Michael Schumacher ein beeindruckendes Comeback.

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"Die Fahr-Geilheit hat gesiegt", sagte der Rekordweltmeister nach seinen überragenden Testergebnissen in Barcelona im Gespräch mit der "Bild". An beiden Tagen war Schumacher Bestzeit gefahren und hatte die Konkurrenz regelrecht dominiert.

Dabei sei er vor seiner Rückkehr ins Cockpit sogar nervös gewesen, gab der 38-Jährige zu: "Ich hatte schon einige relativ große Fragezeichen, aber die waren im Auto ziemlich schnell verflogen. Mir ging es einfach darum, herauszufinden, ob ich schon extrem eingerostet bin."

Ein Vollzeit-Comeback in der kommenden Saison lehnt er dennoch weiter ab. "Eine Rückkehr steht nicht zur Debatte. Mir geht es darum, Spaß zu haben und dem Team zu helfen. Und das gelingt mir", so Schumacher.

"Keinem ins Handwerk pfuschen"

Trotz der Beteuerungen bietet seine Leistung in Barcelona reichlich Stoff für Spekulationen. Ein Fakt, der Schumacher sogar fast davon abgehalten hätte, wieder ins Cockpit zu steigen: "Ganz im Ernst: Das war ein Grund, warum wir überlegt haben, es nicht zu machen."

Denn das Fahren an sich habe er schon länger vermisst, gestand Schumacher. "Nur während der Saison wollte ich keinem ins Handwerk pfuschen. Jetzt war die Situation anders. Der Leiter des Testteams war der Meinung, dass ich hilfreich sein könnte - was ich zum Glück bestätigen konnte", erklärte Schumacher.

Erneute Absage an Mercedes

Selbst das freie Cockpit bei McLaren-Mercedes lockt den siebenmaligen Weltmeister nicht zuück in den aktiven Rennsport. "Ich glaube nicht, dass das zusammenpasst", erklärte er und konterte damit die Aussagen von Williams-Mitbesitzer Patrick Head und Red-Bull-Pilot David Coulthard, die Schumacher für die Alonso-Nachfolge ins Gespräch gebracht hatten.

Schumacher selbst empfiehlt hingegen seinen jüngeren Bruder. "Ralf wäre ein guter Kandidat. Er ist absolut meine Empfehlung", so Schumacher. Die Chancen des bei Toyota entlassenen Deutschen wird das allerdings nicht sonderlich erhöhen.

Zuletzt wurde Renault-Fahrer Heikki Kovalainen als wahrscheinlichster Kandidat für das Cockpit neben Lewis Hamilton gehandelt.

Spannende Saison 2008

Doch egal wie das Starterfeld auch aussehen mag: Schumacher prophezeit eine spannende Saison. "Man sieht es jetzt schon: Es gibt mehr Dreher, mehr Quersteher. Das Szenario wird ganz sicher spektakulärer", so der 38-Jährige.

Zur Erinnerung: Die Teams müssen 2008 ohne Traktionskontrolle und mit einer Einheitselektronik auskommen.

Schumacher war im Gegensatz zu den meisten der aktuellen Piloten bereits in den früheren Jahren seiner Karriere ohne elektronische Fahrhilfen unterwegs.

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