"Ich fahre auch 2008 Formel 1"

Von Alexander Mey
schumacher, lacht
© Getty

München - Wer ist der am besten verdienende deutsche Sportler? Dirk Nowitzki, Michael Ballack, Oliver Kahn? Nein, Ralf Schumacher!

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Mit geschätzten 14 bis 15 Millionen Euro Jahresgage rangiert der 32-Jährige dank seines Engagements bei Toyota auf Platz eins - noch.

Denn nach dem Brasilien-GP am Wochenende wird die Ehe zwischen Schumacher und den Japanern geschieden. Nach drei zumeist erfolglosen Jahren ist Schluss.

Schumacher weiß mehr, als er sagen kann

Die große Frage lautet nun schon seit Wochen: Ist für Schumacher nur Schluss bei Toyota oder Schluss mit der Formel 1? Angesichts schwindender Alternativen auf dem Fahrermarkt gehen nicht wenige Experten davon aus, dass 2008 zum ersten Mal seit 1990 kein Schumacher im Starterfeld sein wird.

Nicht so Schumacher selbst. Er hält in der "Bild"-Zeitung allen Schwarzsehern entgegen: "Ich kann ganz sicher sagen, ich fahre auch nächstes Jahr Formel 1." Ähnlich hat er sich auch vorher schon geäußert, doch diesmal fügt er einen Satz hinzu, der erahnen lässt, dass seine Zuversicht in der Tat begründet ist.

"Ich weiß gewisse Dinge, die mich ruhig schlafen lassen", sagt Schumacher und spielt damit auf einen offensichtlich guten Verlauf der Verhandlungen seines Managers Hans Mahr mit anderen Teams an.

Keine Top-Gehälter mehr

Nicht jedoch mit absoluten Spitzenteams. "In den Ranglisten der Top-Gehälter werde ich nicht mehr auftauchen", gesteht Schumacher und wischt damit wilde Gerüchte, er sei ein potenzieller Kandidat für das McLaren-Cockpit von Fernando Alonso, endgültig vom Tisch.

In Frage kommen stattdessen eigentlich nur drei Teams: Williams, Spyker oder der neue Rennstall Prodrive.

Williams, Spyker oder Prodrive?

Bei Williams ist der Platz von Alexander Wurz ohnehin schon frei, das zweite Cockpit stünde zur Verfügung, sollte Nico Rosberg zu McLaren-Mercedes gehen. Neben Schumacher gelten Adrian Sutil und Renault-Pilot Giancarlo Fisichella als aussichtsreichste Kandidaten.

Spyker könnte unter dem neuen Besitzer Vijay Mallya einen erfahrenen Mann wie Schumacher gebrauchen, der Inder machte in der "Welt am Sonntag" aber klar: "Ich schätze Ralf sehr, aber er passt nicht zu uns."

Bleibt noch Prodrive, das neue Team von Ex-BAR-Chef David Richards. Dass Schumacher dort unterkommen könnte, ist nicht unwahrscheinlich. Fraglich ist jedoch, ob Prodrive überhaupt dabei sein wird. Denn noch wartet Richards auf eine Entscheidung der FIA, ob er wie geplant Kundenautos einsetzen darf oder nicht.

Start von Prodrive noch ungewiss

Solange das nicht feststeht, liegen auch die Verhandlungen mit McLaren-Mercedes über die Lieferung von Chassis und Motoren auf Eis. Je länger sich diese Hängepartie hinzieht, desto unwahrscheinlicher ist, dass Prodrive überhaupt 2008 startet.

Im schlimmsten Fall könnte Ralf Schumacher also die aussichtsreichste Option für das kommende Jahr noch wegbrechen.

Geheimniskrämerei

Aber Schumacher behauptet ja schließlich, Dinge zu wissen, die ihn ruhig schlafen lassen. Und außerdem: "Meinen Wechsel zu Toyota damals musste ich aus verschiedenen Gründen auch über ein halbes Jahr geheim halten."

Auf die Enthüllung seines neuen Geheimnisses darf man gespannt sein.

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