Viermal heller als im Stadion

Von Alexander Mey
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© Getty

München - Es wird Nacht werden in der Formel 1, das steht seit der Sitzung des FIA-Weltrats vom 24. Oktober fest. Dadurch, dass der Rennkalender für 2008 bestätigt wurde, wird es am 28. September kommenden Jahres definitiv das erste Nachtrennen der Geschichte geben - in Singapur.

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Unter Flutlicht sollen die Fans ein Spektakel erleben, wie es die Formel 1 noch nicht zu bieten hatte. So versprechen es die Veranstalter.

Bei aller Objektivität muss man sagen: Sie könnten Recht haben. Denn der Kurs führt mitten durch die Stadt, über eine Brücke und liegt dazu noch vor der beeindruckenden Skyline Singapurs. Das wäre schon am Tag phänomenal.

Singapur will Geschichte schreiben

Überholen soll man - untypisch für einen Stadtkurs - auch können. Mit den Kurven 1, 7 und 15 nennt der Veranstalter gleich drei potenzielle Überholstellen.

"Wir sind auf dem Weg, Geschichte zu schreiben", sagt der stellvertretende Vorsitzende des Ausrichters, Colin Syn. Fiona Smith, die Sprecherin des Ausrichters ergänzt: "Wir hoffen, dass wir ein Event schaffen, das in der Formel 1 unvergleichlich sein wird."

Alles in Butter also. Wäre da nicht die nach wie vor vorhandene Skepsis gegenüber der Beleuchtung des rund fünf Kilometer langen Kurses.

Wehe, wenn das Licht ausgeht

"Die Sicherheit und Funktionsfähigkeit der Beleuchtungsanlage müssen größer sein als bei einem Fußballspiel, weil fahrsicherheitskritische Situationen sofort auftreten würden, wenn die Beleuchtung ausfällt", äußert sich BMW-Motorsportdirektor gegenüber "Bild" Mario Theissen skeptisch.

Man stelle sich vor, ein Fahrer saugt sich im Windschatten bei rund 300 km/h an den Vordermann an, beide rasen auf die Kurve zu - und plötzlich wird es zappenduster. Was dann passiert, will man sich gar nicht ausmalen.

So hell wie vier Fußballstadien

Dafür, dass das nicht passiert, ist die Firma von Valerio Maioli verantwortlich. Die Italiener sind Profis im Beleuchtungsgeschäft. "Das erste Nachtrennen in der Formel 1 auszurichten, ist ein Mammutprojekt, aber wird sind angesichts von Valerio Maiolis weitreichender Erfahrung zuversichtlich, dass sie in der Lage sind, das System erfolgreich zu installieren", sagt Syn.

Und so sieht das Beleuchtungskonzept aus: Rund 1500 einzelne Strahler sollen um die Strecke herum installiert werden, versorgt von zwölf Generatoren. Zusammen bringen sie eine Beleuchtung von 3000 Lux, was vor allem für die TV-Kameras auch nötig ist. Zum Vergleich: Der Kurs wird vier Mal so hell erleuchtet sein wie ein normales Fußballstadion.

Zwei erfolgreiche Tests

Zwei Tests auf ihre Zuverlässigkeit hat die Anlage in Paul Ricard bereits über sich ergehen lassen, Probleme gab es dabei keine. Jetzt soll im Januar begonnen werden, sie in Singapur unter Rennbedingungen zu prüfen.

Die endgültige Installation soll im zweiten Quartal 2008 stattfinden.