Extra-Power für Hamilton?

Von Andreas Allmaier
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© Getty

München - Als die Formel 1 vergangenes Wochenende in Schanghai gastierte, packte Fernando Alonso endgültig die Axt aus.

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Vor dem unnötigen Ausfall seines teaminternen WM-Rivalen Lewis Hamilton sah der Spanier offenbar kaum noch eine Titelchance und kappte rigoros jede kollegiale Verbindung, die bis dahin noch zwischen ihm und dem McLaren-Mercedes-Team bestanden haben mag.

Sein Vorwurf an die Teamführung: Er, Alonso, werde gegenüber Hamilton benachteiligt.

Was das Saisonfinale am 21. Oktober in Brasilien angeht, hat der amtierende Weltmeister möglicherweise sogar recht: Nach Informationen der "tz" soll Hamilton für das Autodromo Jose Carlos Pace in Sao Paulo eine um 10 PS stärkere Motorenausbaustufe ins Auto bekommen - und Alonso nicht.

Nicht Mobbing, FIA-Reglement

Doch keine voreiligen Schlussfolgerungen! Hinter der Aktion steckt kein McLaren-Mobbing, sondern das FIA-Reglement. Hamiltons Aggregat lief bereits in China und in Japan und darf deshalb für Brasilien ausgetauscht werden. Alonsos Motor ist erst ein Rennen alt und muss so beim Saisonfinale noch einmal eingesetzt werden.

Mercedes dementiert diese Version offiziell zwar.

Eine verbesserte Ausbaustufe wäre ein klarer Vorteil für Hamilton, gegen den auch der von der FIA bestellte Sonderbeobachter nichts ausrichten könnte.

Silber garantiert aber absolute Gleichbehandlung seiner beiden Fahrer, die mit vier Punkten Abstand zum Showdown antreten (Hamilton 107 Zähler, Alonso 103).

"Wir haben nichts zu verbergen" 

"Alles was hilft, die Gleichbehandlung zu demonstrieren, wird von mir unterstützt", sagte Motorsportchef Norbert Haug über den spanischen Gleichstellungsbeauftragten. "Wenn es das ist, was sie tun wollen, sind wir froh zu kooperieren, denn wir haben nichts zu verbergen", wurde eine Sprecherin von McLaren in britischen Medien zitiert.

Für Fernando Alonso wird es mit großer Wahrscheinlichkeit dennoch das letzte Rennen im Silberpfeil sein. Holt er den Rückstand auf Hamilton doch noch auf, hätte er ein nach seinen beiden Titeln mit Renault aber ein seltenes Kunststück geschafft: Zwei Weltmeisterschaften hintereinander mit verschiedenen Teams gewann seit Juan Manuel Fangio 1957 kein Fahrer mehr.

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