Fünf Tage vor dem Saisonfinale in Massas brasilianischer Heimat gab die Scuderia in einer lediglich sechszeiligen Presseerklärung bekannt, dass der 26 Jahre alte Südamerikaner bis Ende 2010 für Ferrari in der Formel 1 fahren werde. Damit steht das Piloten-Duo der Italiener bis einschließlich 2009 mit Massa und Kimi Räikkönen aus Finnland fest.
Der Iceman kann am 21. Oktober in Sao Paulo beim heißen Tanz im Samba-Land sogar noch Weltmeister werden, sein Teamkollege nicht mehr. Dennoch sprach die Marke aus Maranello Massa nun vorzeitig das Vertrauen aus.
Da das Traditionsteam ansonsten Vertragsverlängerungen gern mit großem Tamtam bekanntgibt, überraschte die etwas karge Mitteilung. Weder eine Reaktion von Massa noch von Ferrari-Generaldirektor Jean Todt waren darin enthalten. Der bisherige Kontrakt des von Todts Sohn Nicolas gemanagten WM-Vierten galt bis einschließlich 2008.
Seit 2001 bei Ferrari angestellt
Massa, der schon seit 2001 vertraglich an Ferrari gebunden ist und nach drei Jahren (2002, 2004 und 2005) beim damaligen Sauber-Petronas-Team im vergangenen Jahr das Stammcockpit als genügsamer Wasserträger neben Michael Schumacher bekam, absolvierte bislang 34 Rennen für die Scuderia.
2003 war er für sie als Testfahrer im Einsatz. Insgesamt fünf Siege fuhr der Pilot mit dem kanariengelben Helm für die Roten ein, drei davon in diesem Jahr.
"Türen bei Ferrari haben sich geschlossen"
Durch die Entscheidung der Ferrari-Verantwortlichen steht zudem eines fest: Alonso in einem Ferrari wird es mittelfristig nicht geben. Dabei hatte kein Geringerer als Formel-1-Chef Bernie Ecclestone entsprechende Spekulationen angeheizt und einen Wechsel des wankelmütigen Spaniers nach einem Jahr Pause für die Saison 2009 in britischen Medien in Betracht gezogen.
"Die Türen bei Ferrari haben sich geschlossen", titelte kurz nach Bekanntwerden der Vertragsverlängerung von Massa aber die spanische Sportzeitung "Marca" auf ihrer Internetseite.
Renault will Alonso unbedingt zurück
Neben Toyota, das zwar sein Interesse auch schon öffentlich bekundete, aber sich nicht in der Pole-Position wähnt, dürfte somit Renault die erste Option für Alonso sein, sollte er McLaren-Mercedes nach dieser Saison verlassen. Und davon ist nach Alonsos Anfeindungen, die zweifelsohne auch aus vertragsrechtlicher Sicht nicht ohne Konsequenzen bleiben dürften, auszugehen.
Teamchef Flavio Briatore bekräftigte zudem das Interesse des französischen Rennstalls am verlorenen Sohn sogar in einem von Renault veröffentlichen Interview. "Im Moment konzentriert er sich auf den WM-Kampf, um seinen dritten Titel in Folge zu gewinnen. Aber ich habe schon mehrfach gesagt, dass - wenn er frei wäre - wir ihn nur allzu gern zu Renault zurückholen würden", sagte der Italiener.