Da waren's nur noch drei

Von dpa
alonmso, hamilton, monza
© Getty

Monza - Unbeeindruckt vom Spionage-Skandal hat McLaren-Mercedes mit einem Doppel-Erfolg den großen Rivalen Ferrari beim Heim-Grand-Prix gedemütigt.

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McLaren-Teamchef Ron Dennis weinte, als er von seiner Frau umarmt wurde. "Er hat eine schwierige Zeit hinter sich. Der Sieg bedeutet ihm sehr viel", sagte Lisa Dennis. "Für Ron muss man eine Lanze brechen. Er hat jede Unterstützung verdient und ist ein toller Partner", sagte Norbert Haug.

Alonso, der zweimalige Weltmeister aus Spanien, siegte souverän vor Hamilton. Der Neuling aus Großbritannien verteidigte seine WM-Führung, der Vorsprung vor seinem Teamkollegen schmolz auf drei Punkte. Der Spanier kündigte an: "Der WM-Titel ist das Ziel".

Heidfeld hinter Räikkönen Vierter 

Dritter vor über 100.000 Zuschauern wurde Kimi Räikkönen, der in seinem Ferrari Nick Heidfeld im BMW auf Platz vier verwies. Zweitbester deutscher Fahrer war Nico Rosberg im Williams als Sechster.

Ralf Schumacher im Toyota verpasste als 15. mit einer Runde Rückstand die WM-Punkte erneut klar. Sebastian Vettel wurde im Toro Rosso 18. vor Spyker-Pilot Adrian Sutil.

 Silberpfeile trotzen allen Querelen

Ungeachtet der Vorwürfe gegen ihr McLaren-Mercedes-Team gaben der Spanier Alonso und der Brite Hamilton auf dem Hochgeschwindigkeitskurs im Königlichen Park von Monza den Ton an. "Das ist ein ganz besonderer Sieg", jubelte Alonso.

"Das war ein Klassiker! Die beste Antwort ist immer die auf der Strecke", sagte Mercedes-Motorsportchef Norbert Haug. Auch Dennis war froh: "Es ist schwer, unter solchen Umständen ein Team zu führen. Wir haben mehr denn je gezeigt, dass wir ein Team sind."

 Alonso verkürzt auf drei Punkte

Alonso (89) verkürzte mit seinem vierten Saisonsieg den Rückstand in der Fahrerwertung auf Spitzenreiter Hamilton (92) vor den letzten vier Rennen im belgischen Spa und dann in Japan, Schanghai und Brasilien.

Neuer Dritter ist Räikkönen (74) vor seinem Teamkollegen Felipe Massa (69), der seinen Ferrari mit Mechanikproblemen abstellen musste. Nick Heidfeld (52) bleibt Gesamtfünfter.

In der Konstrukteurswertung führt McLaren-Mercedes mit 166 Zählern vor Ferrari (143) und BMW (86). "Wir haben das Rennen mit einem sehr starken Ergebnis abgeschlossen; obwohl es nicht ganz nach Plan lief", sagte BMW-Motorsportdirektor Mario Theissen.

 Ferrari chancenlos

Alonso und Hamilton fuhren dagegen beim Ferrari-Heimspiel in einer eigenen Liga. Sie kamen auf den 306,720 Kilometern nicht richtig in Gefahr. Bei hochsommerlichen Temperaturen drückten sie dem Rennen ihren Stempel auf. "Wir waren nicht schnell genug", sagte Räikkönen, der über Nackenschmerzen nach seinem schweren Unfall am Vortag klagte, über sein Ferrari-Team.

Sein Rivale Alonso siegte in 1:18.37,806 Stunden mit einem Vorsprung von sechs Sekunden vor Hamilton. Räikkönen lag bereits 27,325 Sekunden zurück. Selbst durch die Ein-Stopp-Strategie des Finnen ließ sich Hamilton nicht beirren.

Der WM-Spitzenreiter übertölpelte den routinierten Räikkönen, der an ihm vorbeigezogen war, und holte sich Platz zwei mit einem tollen Überholmanöver zurück.

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