Adler-Krise: "Wir brauchen mehr Eier!"

SID
Die Adler legten am Wochenende erschreckend schwache Auftritte hin
© getty

Die flügellahmen Adler aus Mannheim befinden sich nach einem Wochenende des Grauens im absoluten Sinkflug. "Wir fallen immer tiefer. Wir denken, wir hätten den Boden erreicht, aber dem ist nicht so", sagte Manager Teal Fowler über die Krise des auf Tabellenplatz acht abgerutschten Meisters.

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Von den völlig verunsicherten Spielern forderte Fowler in bester Oliver-Kahn-Manier: "Wir brauchen mehr Eier!"

Wie wenig Selbstvertrauen in der Meistermannschaft noch steckt, zeigte das peinliche 3:4 nach Penaltyschießen zu Hause gegen Tabellenschlusslicht Krefeld Pinguine. Bei der siebten Niederlage in Folge führte Mannheim fünf Minuten vor Ende der regulären Spielzeit 3:1, doch nach dem Krefelder Anschlusstreffer durch einen Sonntagsschuss von Nicolas St. Pierre brachen die Adler völlig ein. Das schlechteste Team der Liga schnürte den Meisterfavoriten in dessen Drittel förmlich ein.

"Wir haben nur noch auf die Uhr geschaut und gehofft, dass die Sekunden runterlaufen", sagte Mannheims Stürmer Andrew Joudrey selbstkritisch. Diese Passivität wurde mit dem Ausgleichstreffer und letztlich mit der Niederlage im Penaltyschießen bestraft. "Eigentlich haben wir ein erfahrenes Team, das mit der kritischen Situation besser umgehen müsste. Aber das tut es nicht", sagte Fowler.

Trainerwechsel bringt keine Besserung

Der Trainerwechsel von Greg Ireland zu dessen bisherigem Assistenten Graig Woodcroft brachte auch keine kurzfristige Besserung. Im Gegenteil: Am Freitag hatte sich Mannheim schon beim Vorletzten Schwenninger Wild Wings (2:4) blamiert. Die mickrige Ausbeute von nur einem Punkt gegen die zwei schlechtesten Teams der Liga ist für den siebenmaligen Meister ein regelrechter Schock.

Plötzlich droht dem Liga-Riesen das Verpassen der Playoffs. Nur noch drei Punkte trennt das Team um den früheren NHL-Star Jochen Hecht von den Plätzen, die eine lange Sommerpause bedeuten. Und ausgerechnet jetzt müssen die Mannheimer am Mittwoch zum ERC Ingolstadt reisen, einem der Hauptkonkurrenten im Kampf um die Plätze in der K.o.-Runde.

Der Einbruch des mit etlichen Top-Spielern besetzten Kaders gibt Rätsel auf. Die Qualität ist vorhanden, doch auf dem Eis läuft nur noch wenig zusammen. Der neue Cheftrainer Woodcroft will ein Mentalitätsproblem ausgemacht haben: "Wenn wir einen Schlag auf die Nase bekommen, brauchen wir zu lange, um uns davon zu erholen. Wir müssten ihn stattdessen einfach wegstecken und zurückschlagen."

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