Heja Sverige gegen die Übermacht

Von Michael Graßl
Die Kölner Haie wollen Jochen Hecht und die Adler Mannheim vom Thron stoßen
© getty
Cookie-Einstellungen

10. Iserlohn Roosters: Playoffs im Hexenkessel vom Seilersee? Nicht viel in Deutschland kommt an diese Atmosphäre ran. Das bewiesen die Roosters beim knappen Ausscheiden gegen Ingolstadt (3:4). Und genau das wollen die Fans wieder erleben, zeigen sich euphorisch wie lange nicht.

Ein direkter Playoff-Platz wird schwer, ist aber nicht unmöglich. Der Kader scheint auf den ersten Blick homogen. Manager des Jahres Karsten Mende musste von den Topspielern nur Brent Raedeke (Mannheim) und Sean Sullivan (Hamburg) ersetzen, mit Robert Raymond, Louie Caporusso und Jason Jaspers gelangen sinnvolle Ergänzungen.

Wie letztes Jahr strahlt in Iserlohn vor allem die Offensive. Sie wird auch in der neuen Spielzeit das absolute Prunkstück. Defizite gibt es wieder in der Verteidigung. Sie könnte zum Genickbruch für die gestiegene Erwartungshaltung bei den Hühnern werden.

11. Straubing Tigers: Die gute Nachricht für alle Tigers-Fans vorneweg: So schlimm wie letztes Jahr dürfte es sicherlich nicht werden. Geht auch kaum. Mit Larry Mitchell steht dafür ein zu guter Trainer hinter der Bande, der Augsburg schon in ein DEL-Finale geführt hat. Für ihn erhöhte Straubing sogar den Spieleretat.

Das brachte immerhin zwölf neue Spieler an den Pulverturm. Mit Mirko Höfflin, der bereits als Königstransfer angepriesen wird, entschied sich sogar ein Nationalspieler, wenn auch nur als Leihgabe von Mannheim, für die Tigers. Wichtig ist außerdem die Rückkehr des lange verletzten Blaine Down.

Schafft es der neue Torhüter Matt Climie, ein bärenstarker Rückhalt zu werden, und Mitchell, die neue Mannschaft an sein System zu gewöhnen, werden die Tigers das ein oder andere Ausrufzeichen setzen. Und das vergangene Jahr endgültig vergessen lassen.

12. Krefeld Pinguine: Die Zeiten, als Krefeld als ein sicherer Playoff-Teilnehmer, wenn nicht gar als Geheimfavorit galt, sind vorbei. Den Sommer überstanden die Pinguine nur durch eine sechsstellige Finanzspritze der Gesellschafter. Dem Etat zufolge ist der Meister von 2004 nur noch Außenseiter.

Dieser Eindruck wird beim Blick auf den Kader bestätigt. Der Abgang von Marcel Müller reißt ein großes Loch in die Offensive. Füllen sollen diese vor allem DEL-unerfahrene Spieler, wie Mike Collins (immerhin DEL2-Topscorer), Henrik Eriksson und Hunter Bishop. Alle drei werden sicherlich eine Eingewöhnungsphase benötigten.

"Egal wie, wir müssen in die Playoffs kommen, ob über die erste Runde oder direkt ins Viertelfinale", fordert der Sportliche Leiter Rüdiger Noack trotzdem. Lieber sollte man sich zunächst einmal auf das Erreichen der Pre-Playoff-Plätze fokussieren.

13. Augsburger Panther: Die Hoffnung hat einen Namen: Mike Stewart. "Iron Mike" geht in seine erste Saison als DEL-Trainer, erreichte zuletzt in der DEL2 zwei Mal das Finale mit Bremerhaven. Nun soll er das Ruder in der Fuggerstadt herumreißen.

Dafür bekommt er mit Jeff Deslauriers einen neuen Torwart, in der Verteidigung einen talentierten Evan Odberg und im Sturm zwei Geheimtipps. Zum einen wechselte Mark Mancari, der ein Vollbluttorjäger ist, zum anderen Drew LeBlanc zum AEV. LeBlanc, ehemaliger Hobey-Baker-Award-Gewinner und sechsmaliger US-Nationalspieler, könnte neben dem Trainer der Königstransfer gewesen sein.

Zudem besitzt man mit Ivan Ciernik und Michael Iggulden zwei Top-Stürmer. Platz zehn ist das Ziel. Schlagen LeBlanc und Co. auch wirklich ein, dann sind die Augsburger für eine Überraschung gut. Die DEL-Unerfahrenheit von Mike Stewart ist jedoch ein nicht zu vernachlässigendes Risiko.

14. Schwenninger Wild Wings: Ein neuer Trainer und 16 Neuzugänge. Im Schwarzwald gibt es eigentlich keinen Stein mehr, der nicht umgedreht wurde. Dass sich hier ein komplett neues Team erstmal finden muss, ist klar.

Mit Helmut De Raaf leitet nun ein erfahrener (Meister-)Trainer die Geschicke. Er muss jetzt eine Mannschaft formen. Zusammen mit Manager Jürgen Rumrich legte er insbesondere Wert auf die Defensive, verpflichtete mit Joey MacDonald einen zweiten starken Torhüter. Doch reicht das?

In der Offensive blieb als einziger Ausländer Asthon Rome über, mit Yan Stastny kommt ein prominenter Name nach Schwenningen. Was der Sturm schlussendlich leisten kann, das ist eine einzige Wundertüte. Wie wahrscheinlich die komplette Saison der Wild Wings.

Seite 1: Von Mannheim bis Ingolstadt

Seite 2: Von München bis Wolfsburg

Seite 3: Von Iserlohn bis Schwenningen

Alle Infos zur DEL

Artikel und Videos zum Thema