"Haben nicht viel Zeit"

SID
Pat Cortina ist seit 2012 deutscher Bundestrainer
© getty

In Finnland geht die WM-Vorbereitung für die deutsche Nationalmannschaft weiter. Bundestrainer Pat Cortina grübelt vor allem darüber, wer das Team wann noch verstärken wird.

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Die einen maßen sich zweimal mit Rekordweltmeister Russland und stiegen tags drauf in den Flieger nach Finnland, die anderen legten die Beine hoch: Für die deutschen Eishockey-Nationalspieler gab es über Ostern ein Kontrastprogramm - und nicht nur Bundestrainer Pat Cortina wunderte sich. Ein Dutzend WM-Kandidaten machte Pause, weil sie mit Adler Mannheim und dem ERC Ingolstadt erst am Freitag ins Finale der Deutschen Eishockey Liga starten.

"Wir haben nicht viel Zeit", bemerkte Cortina mit Blick auf die Vorbereitung für die WM in Tschechien (1. bis 17. Mai), ein früherer Beginn der Endspiele "wäre eine Möglichkeit, uns etwas mehr Zeit zu verschaffen". Seit Karsamstag stehen die beiden Finalisten fest, maximal fünf der sieben möglichen Play-off-Halbfinals waren nötig. Um den 95. deutschen Meistertitel wird dennoch erst nach fast einer Woche Pause gespielt.

Adler stellen elf Nationalspieler

"Es wäre für die Mannschaften sicher interessanter, gleich wieder zu starten", meinte Stürmer Patrick Reimer, der mit seinen Nürnberg Ice Tigers im Viertelfinale an Mannheim gescheitert war, "die Jungs sind heiß und wollen unbedingt weiterspielen." Doch der Umzug in die modernen Multifunktionsarenen macht kurzfristige Terminänderungen schwierig bis unmöglich. "Das ist organisatorisch unwahrscheinlich schwer", sagte Franz Reindl, Präsident des Deutschen Eishockey-Bundes (DEB).

So verbrachten die Mannheimer und Ingolstädter WM-Kandidaten die Feiertage beim Training und bei der Ostereiersuche. In diesem Jahr ist die Situation besonders knifflig, weil allein die Adler elf aktuelle Nationalspieler haben. Neun von ihnen wären definitiv Verstärkungen für die junge DEB-Auswahl, die gegen Russland mit zwei Niederlagen (0:3 und 2:3 n.P.) in die WM-Vorbereitung startete.

Tests gegen Finnland

Wenn am Donnerstag in Lahti und am Freitag in Espoo (jeweils 17.30 Uhr) gegen Finnland die nächsten Tests anstehen, sind lediglich die Wolfsburger Felix Brückmann und Björn Krupp sowie der Düsseldorfer Stephan Daschner zusätzlich dabei. Sollte das DEL-Finale über sieben Spiele gehen, könnte Cortina erst bei der WM-Generalprobe am 29. April in Berlin gegen Slowenien auf die Mannheimer und Ingolstädter Nationalspieler zurückgreifen.

Der Italo-Kanadier wünscht sich daher, "dass das Finale früh endet". Das Wichtigste sei, "dass alle gesund bleiben". Denn die Liste der Ausfälle ist schon jetzt lang - wie bereits in den vergangenen Jahren. Unter anderem sagten Berlins Torjäger André Rankel, Russland-Legionär Felix Schütz und der Krefelder Marcel Müller, am Wochenende auch der Düsseldorfer Bernhard Ebner wegen Verletzungen ab.

Verstärkung aus der NHL?

Routinier Alexander Barta erklärte mit 32 Jahren seinen Rücktritt. Ob die angeschlagenen Verteidiger Frank Hördler (Berlin) und Alexander Sulzer (Köln) bis zur WM fit werden, ist fraglich.

Cortina, dessen auslaufender Vertrag mit dem DEB aller Voraussicht nach nicht verlängert wird, hofft noch auf Verstärkung aus Nordamerika. Tobias Rieder, der bei den Arizona Coyotes eine starke Rookie-Saison spielt, steht nach dem Verpassen der NHL-Play-offs wohl zur Verfügung. Auch mit Torhüter Rob Zepp, der bei den Philadelphia Flyers als 33-Jähriger seine ersten NHL-Spiele bestritt, plant der Bundestrainer.

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