Coach Jackson: "Bitteres Ende"

SID
Mit dem 0:4 gegen Wolfsburg waren die Playoffs für Red Bull endgültig beendet
© getty

Der mit Titelambitionen gestartete Klub Red Bull München ist bereits im DEL-Viertelfinale sang- und klanglos ausgeschieden. In den Playoffs half dem Vorrunden-Zweiten auch das viele Geld nicht.

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Mit Play-off-Pleiten hatte Don Jackson bislang kaum etwas am Hut. Vielleicht wusste der Rekordtrainer der Deutschen Eishockey Liga (DEL) deshalb nicht, wie er das blamable Viertelfinal-Aus von Mitfavorit Red Bull München durch ein glattes 0:4 in der Serie gegen den EHC Wolfsburg einschätzen sollte.

"Das war ein bitteres Ende", sagte der Münchner Coach nach dem 3:4 im vierten und letzten K.o.-Duell in Wolfsburg. Mit dem nächsten Atemzug geriet der frühere Meistertrainer der Eisbären Berlin (5 Titel) jedoch ins Schwärmen: "Ich bin stolz auf die Spieler, weil sie alles gegeben haben. Wir haben eines unserer drei Ziele erreicht: Wir spielen nächstes Jahr in der Champions League."

Red Bull ligaweit mit dem höchsten Etat

Das Startrecht dafür hat sich München durch Platz zwei in der Hauptrunde erkämpft, in der K.o.-Runde ging dann aber ausgerechnet dem Red-Bull-Team die Energie aus. Der Klub mit dem ligaweit höchsten Etat (zwölf Millionen Euro) bekam von den giftigen, defensiv starken und im Überzahlspiel gnadenlos effektiven Wolfsburgern eine Lehrstunde in Sachen Play-off-Eishockey erteilt.

"Wenn man mit 0:4 ausscheidet, braucht man nicht über Glück oder Pech zu reden. Dann war es auch verdient", sagte Stürmer Alexander Barta bei Servus-TV. Der Ex-Nationalspieler nutzte die Gelegenheit, um den Fans an den Bildschirmen seinen Abgang zu verkünden: "Fest steht, dass ich nächste Saison nicht mehr in München spiele."

Barta, den es womöglich zu seinem Bruder Björn nach Ingolstadt zieht, wird nicht der einzige sein, der bei dem ehrgeizigen Emporkömmling ausgetauscht wird. Bei einer erfolgsorientierten Organisation wie Red Bull München zählen nur Titel. Mit durchaus nachvollziehbaren Argumenten wie dem großen Verletzungspech und dem fehlenden Glück in den drei letzten Spielen gegen Wolfsburg stößt man in München schnell auf taube Ohren.

Auch mangelnde Disziplin ein Faktor

Zu allem Überfluss hatte der Vorrunden-Zweite in der K.o.-Runde auch Probleme mit der Disziplin. In Spiel vier erwies Richie Regehr, der wohl beste Offensiv-Verteidiger der Liga, seinem Team mit einem Kniecheck gegen Gerrit Fauser einen Bärendienst. Der Kanadier erhielt eine Spieldauer-Disziplinarstrafe (14.), München kassierte in Unterzahl den 1:1-Ausgleich und nur zwei Minuten später das 1:2. Das Spiel war auf den Kopf gestellt.

Auf sein überragendes Überzahlspiel setzt derweil Wolfsburg auch im Halbfinale, ebenso wie auf den starken Torhüter Felix Brückmann und die torgefährliche Sturmreihe mit Matt Dzieduszycki, Tyler Haskins und Sebastian Furchner. In der Vorschlussrunde trifft das Team von Trainer Pavel Gross vermutlich auf das nächste Eishockey-Schwergewicht: Adler Mannheim. Der sechsmalige Meister erkämpfte sich am Dienstag durch das 3:0 gegen die Nürnberg Ice Tigers einen ersten Matchball für Spiel fünf am Freitag.

Bei den Duellen Hamburg Freezers gegen Düsseldorfer EG und Titelverteidiger ERC Ingolstadt gegen Iserlohn Roosters sieht es jeweils beim Stand von 2:2 nach einer langen "best-of-seven"-Serie aus.

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