Berlin kämpft gegen frühes Saison-Aus

SID
Auch mit Uwe Krupp erreichten die Eisbären in der regulären Saison nur neunten Platz
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Auch unter Uwe Krupp sind die Eisbären Berlin ein Schatten vergangener Erfolgsjahre. In den Pre-Playoffs gegen die Nürnberg Ice Tigers kämpft der DEL-Rekordmeister gegen eine erneute Blamage.

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Uwe Krupp trat seinen neuen Job bei den Eisbären Berlin mit einer klaren Vision an. "Hier ist der richtige Ort, um Titel zu gewinnen", hatte der ehemalige Eishockey-Bundestrainer gesagt. Drei Monate später verliert Krupp kein Wort mehr über mögliche Meisterehren, stattdessen will er retten, was von einer bislang enttäuschenden Saison noch zu retten ist.

In den Pre-Playoffs ab Mittwoch gegen die Nürnberg Ice Tigers droht dem DEL-Rekordmeister zum zweiten Mal in Folge der K.o. noch vor dem Viertelfinale. Da die Nürnberger in der "Best-of-three"-Miniserie Heimrecht haben, werden der Mannschaft um Hauptrunden-Topscorer Steven Reinprecht die größeren Chancen eingeräumt.

"Wir sind nicht der Favorit", sagt selbst Eisbären-Kapitän André Rankel. Vom Selbstbewusstsein vergangener Jahre, in denen die Berliner als "Play-off-Monster" in der ganzen Liga gefürchtet waren, ist wenig übrig geblieben.

Euphorie um Krupp wie weggeblasen

Auch Krupp konnte den früheren Seriensieger nicht zurück in die Erfolgsspur führen. Die Euphorie, die die Ankunft des früheren Stanley-Cup-Siegers Mitte Dezember ausgelöst hatte, ist fast gänzlich verflogen. Seinen Optimismus hat Krupp aber auch angesichts von vier Niederlagen in den fünf letzten Hauptrundenspielen nicht verloren: "Die Art und Weise, wie sich die Mannschaft in den letzten beiden Spielen gezeigt hat, stimmt mich zuversichtlich."

Die Fans sind nicht alle so optimistisch. Viele von ihnen sind sogar ziemlich sauer, was auch mit Fehlern im Management zusammenhängt. Beim 2:3 zum Hinrundenabschluss gab es einen zweiminütigen Schweigeprotest und kritische Fanplakate ("Wellishow und Kartenpreise - ihr fahrt auf den falschen Gleisen!").

Hintergrund der Kritik ist, dass die Eisbären im zweiten K.o.-Spiel gegen Nürnberg am Freitag in den altehrwürdigen Wellblechpalast umziehen müssen, weil die dreimal so große Arena am Ostbahnhof belegt ist. "Ich habe gehört, dass wir in ihrer Scheune spielen", sagte sogar Nürnbergs Reinprecht erstaunt. Viele Eisbären-Fans werden wegen der geringen Kapazität in der Kultstätte draußen bleiben müssen.

Endet die Ära im Wellblechpalast?

Im Wellblechpalast könnte sich ein Kreis schließen: Hier hatte die Erfolgsära der Eisbären Berlin einst begonnen, hier könnte sie am Freitag vorläufig enden. So oder so dürfte es im Sommer den längst fälligen Umbruch im Team geben, an den sich Manager Peter John Lee auch auf Rücksicht auf die Verdienste vieler Spieler bislang nicht gewagt hat. Krupp wird auf mehr Qualität im Kader drängen. Seine Ziele sind dieselben geblieben, auch wenn er sie nicht mehr offen ausspricht.

Im zweiten Duell der Pre-Play-offs kämpfen der EHC Wolfsburg und die Krefeld Pinguine um ein Ticket für die nächste Runde. Die Wolfsburger, nur knapp am direkten Viertelfinal-Einzug gescheitert, gehen als Favorit in die K.o.-Spiele. Der 2:1-Sieg im letzten Hauptrundenspiel gegen die Pinguine gibt dem EHC zusätzlichen Rückenwind.

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