Ingolstadt schlägt Köln

SID
Der ERC Ingolstadt steht kurz vor seinem ersten Meisterschaftstitel
© getty

Dem ERC Ingolstadt fehlt nur noch ein Sieg zum ersten Meistertitel. Der Vorrundenneunte der DEL bezwang im fünften Playoff-Finale den achtmaligen Champion Kölner Haie nach zweimaligem Rückstand mit 4:3 (0:2, 2:1, 1:0, 1:0) nach Verlängerung und ging in der "Best-of-seven"-Serie mit 3:2 in Führung.

Anzeige
Cookie-Einstellungen

Der Vorrundenneunte schlägt in der längsten Endspielserie der deutschen Eishockey-Geschichte am Sonntag (14.30 Uhr) in eigener Halle zum Matchball auf.

"Jetzt sind wir Favorit, jetzt wollen wir Meister werden", sagte ERC-Trainer Niklas Sundblad bei ServusTV: "Wir kämpfen und kämpfen, das ist eine Stärke von uns. Wir haben einen super Charakter und schießen derzeit viele Tore." Kölns Stürmer Marcel Ohmann wollte derweil die Hoffnung noch nicht aufgeben: "Wir waren die ganze Zeit am Drücker und die bessere Mannschaft. Ein kleiner Fehler entscheidet das Spiel. Wir haben noch zwei Partien, wenn wir die gewinnen, sind wir Meister. Es hat sich nichts geändert."

Robert Sabolic (31.), Thomas Greilinger (37.), Patrick Köppchen (44.) und Travis Turnbull (70.) sicherten den Oberbayern, die zuvor Titelverteidiger Eisbären Berlin und Vorrundenprimus Hamburg Freezers ausgeschaltet hatten, die 3:2-Führung in der "Best-of-seven"-Serie. Marcel Ohmann (9.), Philip Gogulla (12.) und Torsten Ankert (39.) hatten die Haie vor 18.571 Zuschauern in der ausverkauften Kölnarena zweimal in Führung gebracht.

Ingolstadt mit besserem Start

Zuerst jubelten die Ingolstädter. Nach einem Pfostenschuss von Michel Périard sprang der Puck von Travis Turnbulls Oberschenkel ins Tor (6.). Die Schiedsrichter Lars Brüggemann und Daniel Piechaczek forderten den Videobeweis an, und Videorichter Georg Jablukov verweigerte dem Treffer die Anerkennung. ERC-Trainer Niklas Sundblad beschwerte sich lautstark, schon im ersten Spiel war ein Tor seines Teams vom dritten Schiedsrichter im Ü-Wagen zurückgenommen worden.

Pech hatten die Ingolstädter zudem drei Minuten später, als Patrick Köppchen den Pfosten traf. Gücklich war das Kölner Führungstor: Ohmanns Verzweiflungsschuss von der blauen Linie flog an Freund und Feind vorbei ins Netz. Sehenswert herausgespielt dagegen das 2:0: Als der Ingolstädter Christoph Gawlik auf der Strafbank saß, schloss Gogulla eine schöne Kombination über Daniel Tjärnqvist und Mika Hannula erfolgreich ab.

Köln brachte sich zu Beginn des Mittelabschnitts selbst in Bedrängnis. Nach einem Wechselfehler mussten sie 68 Sekunden in 3:5-Unterzahl überstehen. Die Gäste glichen danach dennoch aus: Nach Sabolic' neuntem Play-off-Tor traf Greilinger zum fünften Mal in der Meisterrunde. Dazwischen vergaben die Haie in 102 Sekunden mit fünf gegen drei die Vorentscheidung. Die erneute Führung durch Ankert war wieder ein Glückstreffer.

Doch dann drehten die Gäste noch das Spiel: Nach dem erneuten Ausgleich durch Köppchen bewiesen die Ingolstädter, die in der Serie schon mit 0:2 zurückgelegen hatten, ihre Comeback-Qualitäten einmal mehr.

Die Finals der DEL im Überblick

Artikel und Videos zum Thema