Vogelwilde Bullen

Der EHC Red Bull München stellt mit 55 Gegentore eine der schlechtesten Defensiven der Liga
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EHC Red Bull München (Von 2 auf 6): Die Münchner sind angetreten, um die Liga aufzumischen. Bisher sorgt das No-Position-System des neuen Trainers Pierre Page aber vor allem dafür, dass die EHC-Cracks oft vogelwild über das Eis flitzen. Die Defensive (55 Gegentore) ist miserabel, Goalie Jochen Reimer fliegen die Pucks nur so um die Ohren.

Meist enttäuschend ist auch das Auftreten der hoch gehandelten Übersee-Spieler Darren Haydar, Jon DiSalvatore, Nick Palmieri und Matt Smaby. Ihnen soll es an der nötigen Einstellung fehlen. Abschreiben sollte man die Bullen dennoch nicht. Der Kader ist definitiv stark besetzt und von Page weiß man aus seiner Zeit in Berlin und Salzburg, dass er trotz Anlaufschwierigkeiten seine Teams auf Kurs bringen kann. Vom Potenzial immer noch ein Top-6-Team.

Hamburg Freezers (Von 5 auf 7): Von den Hamburg Krisers war in den Medien bereits die Rede, als sich die Norddeutschen vor ein paar Wochen plötzlich auf dem letzten Platz wiederfanden. Coach Benoit Laporte war heftig in die Kritik geraten, eine Entlassung schien nicht unwahrscheinlich.

Nach zuletzt vier Siegen in Serie ist das vom Tisch. Die Freezers sind offensiv und defensiv mittlerweile auf einem ordentlichen Niveau angekommen, auch wenn sich erst noch zeigen muss, ob das Gebilde stabil genug ist, um dauerhaft Topleistungen abzurufen. Ein Glücksfall war für Hamburg die Verpflichtung von Goalie Sebastien Caron. Mit dem Kanadier im Kasten setzte es nur eine Niederlage.

Krefeld Pinguine (Von 7 auf 8): Zugegeben: Krefeld trotz des fünften Tabellenplatzes im Ranking von 7 auf 8 herunterzustufen, ist ein absoluter Härtefall. Die Erklärung: Mit Nürnberg ist das Überraschungsteam der Saison vorbeigezogen. Zudem sind München, Berlin und Hamburg trotz des mäßigen Starts stärker als die Pinguine einzuschätzen.

Zudem überzeugten die Krefelder, die unter dem Strich natürlich bisher eine gute Saison spielen, bei ihren jüngsten Auftritten nur bedingt (zwei Niederlagen und ein mühsamer Sieg gegen Schwenningen). Schwach bisher das Power Play: Zehn Tore bei 81 Versuchen sind der schlechteste Wert der Liga.

Augsburger Panther (10 auf 9): Das 0:8-Debakel in Schwenningen war für Augsburg ein Weckruf. Seither legt Coach Larry Mitchell im Training noch mehr Wert auf die Defensivarbeit - mit Erfolg. Die Panther lassen nicht mehr ganz so viele Chancen zu, obwohl mit Michael Bakos (Schulterverletzung) ein wichtiger Defensivmann noch wochenlang ausfällt.

Trotz des Aufwärtstrends läuft noch nicht alles rund. Durchschnittlich in jedem vierten Unterzahlspiel klingelt es im Kasten der Augsburger - viel zu oft.

Grizzly Adams Wolfsburg (Von 12 auf 10): Der aktuell sechste Platz der Wolfsburger kann eigentlich nur eine Momentaufnahme sein. Der Grund: Die langfristigen Ausfälle von Greg Moore (Kreuzbandriss) und vor allem von Topscorer Matt "Diesel" Dzieduszycki (7 Tore, 7 Vorlagen) dürften auf Dauer kaum zu kompensieren sein.

Zumal die Niedersachsen mit dem Toreschießen ohnehin schon große Probleme haben. 37 Treffer erzielten die Grizzly Adams bislang, mit 34 Toren ist nur Düsseldorf ungefährlicher.

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