DEB-Team vor Showdown mit dem Angstgegner

Von Martin Jahns
Das DEB-Team muss gegen Frankreich gewinnen, um die Chance aufs Viertelfinale zu wahren
© getty

Bei der Eishockey-WM in Schweden und Finnland steht für das DEB-Team am letzten Spieltag der Gruppe H alles auf dem Spiel. Nur ein Sieg gegen Frankreich kann Deutschland ins Viertelfinale bringen, doch in der Vergangenheit war gegen die Franzosen bei Weltmeisterschaften nichts zu holen.

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Das Rechnen ist damit aber nicht beendet: Mit sechs Punkten steht das deutsche Team vor dem letzten Spiel einen Zähler hinter den Slowaken. Die belegen den vierten Rang, der als letzter zur Qualifikation für das Viertelfinale berechtigt. Hoffnungen auf ein Weiterkommen kann sich das DEB-Team jedoch nur machen, wenn die Slowaken am Dienstagmittag gegen die USA keinen Dreier einfahren.

Dass sich die schon qualifizierten Amerikaner hängen lassen, befürchtet DEB-Teammanager Klaus Merk dabei nicht: "Die wollen Erster werden und lieber gegen uns als gegen Russland spielen. Vielleicht können wir sie dann ärgern."

Zepp vor Rückkehr ins Tor

Nach zwei Siegen am Stück gegen die Österreicher und Lettland setzte es für das DEB-Team gegen die USA zuletzt wenig überraschend eine 0:3-Niederlage. Rob Zepps seit 77 Jahren bei einer WM von deutschen Goalies unerreichte Serie von zwei Shutouts in Folge konnte sein Vertreter Dennis Endras gegen die Amerikaner keine drei weiteren Minuten aufrechterhalten. Nun soll gegen Frankreich Zepp wieder ins Tor zurückkehren, wie Bundestrainer Pat Cortina gegenüber "Sport1" ankündigte.

Mit Frankreich wartet ein Team auf Deutschland, das zwar die starken Russen bezwingen konnte (2:1), sich bei seinem verkrampften Auftritt am Montag gegen Lettland (1:3) aber auch von seiner verwundbaren Seite gezeigt hat. Für Cortina war Frankreichs Sieg gegen die Sbornaja "keine Überraschung". Der Kanadier gab zu bedenken, dass viele der Franzosen "in europäischen Top-Ligen" spielen. So etwa Pierre-Edouard Bellemare (1 Tor/3 Assists), der mit Skelleftea AIK in diesem Jahr schwedischer Meister wurde. Stürmer Laurent Meunier (2 Assists) ist hingegen ein alter Bekannter aus der DEL: Er geht für die Straubing Tigers auf Torejagd.

Seit 20 Jahren kein Sieg gegen Frankreich

Die französischen Legionäre wollen dafür sorgen, dass ihre Mannschaft ein WM-Angstgegner für das DEB-Team bleibt: Schon 2009 musste Deutschland nach einem 1:2 gegen Frankreich in die Abstiegsrunde, 1998 stieg man nach einem 1:3 gegen die Equipe Tricolore sogar ab. Der letzte WM-Sieg gegen den Nachbarn liegt inzwischen bereits 20 Jahre zurück: Am 21. April 1993 gewann das deutsche Team in Dortmund mit 5:3.

Ob Andre Rankel beim Versuch, diese Serie zu beenden, dabei sein kann, ist noch fraglich. Der Stürmer laboriert an einer Quetschung des Außenmeniskus. "Sein Einsatz ist am unwahrscheinlichsten", äußerte Mannschaftsarzt Dr. Andreas Gröger Bedenken. Auch der Einsatz von Mannheims Frank Maurer steht auf der Kippe. Eisbär Jens Baxmann könne nach einem Pferdekuss noch "am ehesten spielen", so Gröger. Gegen die USA fehlten alle drei.

Im Showdown gegen Frankreich braucht Cortina nun jeden Mann, um nach der verpassten Olympia-Qualifikation einen weiteren schweren Rückschlag zu vermeiden. Dank Russlands 8:4 gegen Österreich am Montagabend ist aber zumindest das Horrorszenario Abstieg abgehakt.

Tabelle der Gruppe H