EHC München vor Übernahme durch Red Bull

SID
Der Salzburger Coach Pierre Page soll angeblich als Sportdirektor eingesetzt werden
© Getty

DEL-Club EHC München steht möglicherweise vor einem gewaltigen Umbruch. Nach Medien-Informationen soll der Klub stärker als bisher in das Imperium von Red Bull eingebunden werden.

Cookie-Einstellungen

Geplant ist demnach, dass in München der bisherige Salzburger Coach Pierre Page als Sportdirektor eingesetzt werden soll. Dies hätte zunächst zur Folge, dass EHC-Manager Christian Winkler gehen müsste. Trainer Pat Cortina wird sich nach Saisonende ohnehin ausschließlich auf seine Aufgaben als Bundestrainer konzentrieren.

"Das sind Spekulationen, die wir nicht kommentieren. Es gibt für uns keinen neuen Informationsstand", teilte der EHC auf SID-Anfrage mit. Laut "Salzburger Nachrichten" plant Red Bull jedoch die komplette Übernahme des EHC und damit ein Stärkung des Standorts München.

Neue Arena in München?

Der ebenfalls zum Konzern gehörende Erstliga-Klub in Salzburg soll künftig als mit Legionären verstärkte U24-Auswahl weiterhin in der ersten österreichischen Liga sowie bei der European Trophy mitspielen. Angeblich gibt es Pläne, wonach beide Klubs in einer ab Juli 2014 betriebsbereiten Akademie in Liefering bei Salzburg trainieren: Die Münchner Mannschaft würde dann nur zu den Spielen nach Deutschland reisen.

Red Bull war vor der laufenden DEL-Saison beim verschuldeten und vom Lizenzverkauf bedrohten EHC eingestiegen. Ein Hauptanliegen des Sponsors scheint der Bau einer neuen Halle in München zu sein. Mittlerweile gibt es dazu eine Absichtserklärung der Stadt München.

Angedacht ist eine neue Multifunktionsarena im Münchner Olympiapark, die auch als die künftige Spielstätte für die Basketballer des FC Bayern infrage käme. Angeblich soll die komplette Übernahme des EHC durch Red Bull nach Abschluss einer Wirtschaftsprüfung Ende Januar erfolgen.

Spekulationen um Winkler

Page, früher Trainer in der NHL sowie bei den Eisbären Berlin, soll künftig analog zu Ralf Rangnick im Bereich Fußball als Sportdirektor Eishockey für den Konzern tätig werden. Ihm liegt nach SN-Informationen ein Angebot bis 2016 vor. Dies würde zugleich die Trennung von Winkler nach sich ziehen.

Kurios: Der EHC-Manager wurde aus einer Sendung des Red-Bull-Senders Servus TV, der seit dieser Saison auch die DEL-Spiele überträgt, wieder ausgeladen mit der Begründung, er spiele keine Rolle mehr.

EHC-Geschäftsführer Claus Gröbner sagte der Abendzeitung, der Klub beteilige sich nicht an Spekulationen. Winkler soll angeblich Kontakte zum Deutschen Eishockey-Bund (DEB) haben. In diesem Fall würde er auch künftig mit Bundestrainer Cortina zusammenarbeiten.

Der 38. Spieltag der DEL im Überblick