Ärgert die Torfabrik die ewigen Eisbären?

Von Liane Killmann
Thomas Greilinger (r.) führt die Torfabrik des ERC Ingolstadt an
© Getty
Cookie-Einstellungen

Best of the rest

Straubing Tigers: Für den Herausforderer-Status reicht es bei den Tigers ganz knapp nicht. Der Grund: In den Tests (3:4 Siege, nur 19:23 Tore) zeigten sie stets Phasen, in denen es an Konzentration mangelte. Zudem hakte es nach dem Abschied von Matt Hussey (24 Treffer) mehr denn je in der Torproduktion. Trainer Dan Ratushny, der inzwischen als Topkandidat auf den Bundestrainerposten gilt, forder: "Mehr Schüsse und mehr Zug zum Tor." Fest steht aber: Die Niederbayern gehen eingespielt in die Saison, in den Reihen gab es nur wenig Fluktuation.

Einzig der Kanadier Blaine Down, der vom Schweizer Meister Zürich nach Straubing kam, dürfte schnell für frischen Wind sorgen. Der 30-jährige Stürmer glänzt mit seiner Schnelligkeit und gilt als fleißiger Arbeiter. Auch Goalie Jason Bacashihua konnte in der Vorbereitung punkten.

Augsburger Panther: Das Stadion wird gerade so zum ersten Heimspiel fertig, mit Goalie Tyler Weiman und Kapitän Sean O'Connor mussten die Panther zwei Leistungsträger ziehen lassen. Zugang Patrick Ehelechner überzeugte im Tor aber auf Anhieb. Darüber hinaus konnte Coach Larry Mitchell seine Mannschaft zusammenhalten. Die überraschendste Personalie: Greg Thomson, ehemaliger Chefcoach der Ingolstädter, ist neuer Assistenzcoach. In den Tests gab es für den AEV eine 4:4-Bilanz, zuletzt aber einen überzeugenden 7:2-Sieg über Straubing.

Düsseldorfer EG: 18 Neuzugänge, Etatkürzung um eine Million Euro - für die DEG wird es richtig hart. Dennoch verspricht Daniel Kreutzer grenzenlose Leidenschaft: "Bei uns wird es in jedem Spiel auf dem Eis so heiß zugehen wie in einem Derby." Die 4:3-Testspielbilanz (ausschließlich gegen DEL-Gegner) war mit 17:12 Toren recht ordentlich. Der frühe Trainingsstart zahlte sich sichtlich aus. Etliche Neue wie Michael Catenacci, Calle Ridderwall, Travis Turnbull und Andreas Martinsen übertrafen zudem (auch technisch) die Erwartungen. Die ersten zwei Blöcke hatten überraschend wenig Startschwierigkeiten. Im Saisonverlauf wird es auf die Wettkampfhärte der Truppe ankommen.

Red Bull München: Der EHC schien schon abgewickelt, die DEL-Lizenz stand zum Verkauf. In allerletzter Sekunde sprang der neue Hauptsponsor ein. Die Münchner Mannschaft ist dennoch nicht mehr die alte. Topscorer Eric Schneider konnte aus finanziellen Gründen nicht bleiben, Kapitän Stephane Julien beendete seine Karriere. Brandon Dietrich und David Wrigley durften gehen. Nun soll die Identifizierung mit München eine größere Rolle spielen. Felix Petermann und Martin Buchwieser fungieren als Kapitänsduo.

In 7 Testspielen gab es 4 Siege, das Spiel nach hinten klappte erstaunlich gut. Zweitliga-Topscorer Lubor Dibelka muss sich erst beweisen, Red Bull öffnete die Schatulle noch für Brent Aubin und Ryan Kavanagh. Jochen Reimer im Kasten wusste direkt zu überzeugen. Dennoch: "Wir wissen, dass es eine schwierige Saison wird", sagt der Sportliche Leiter Christian Winkler.

Krefeld Pinguine: 5:3 Testsiege, dabei aber eine negative Torbilanz (19:20). Trainer Rick Adduono hat in der Vorbereitung in der Besetzung der Reihen etliche Experimente gewagt, Sicherheit brachte das den Pinguinen mitnichten. Das Resultat: Das eingespielte Verteidiger-Duo Dusan Milo/Richard Pavlikovsky wurde auseinandergerissen. Selbst in der ersten Sturmreihe mit Herberts Vasiljevs, Daniel Pietta und Boris Blank traten Abstimmungsprobleme auf.

Da von den Neuen bislang nur Mark Voakes Eindruck machte, setzt Adduono auf zwei Teenager. Kevin Orendorz und Patrick Klöpper überzeugten im Sturm. Die ganz großen Sprünge wird es für Krefeld nicht geben, aber Daniel Pietta spuckt Töne: "Ich habe nicht bis 2015 unterschrieben, um in einer Loser-Truppe zu spielen."

Iserlohn Roosters: 4:4 in den Tests, sogar ein 2:5 gegen die DEG - bislang spricht wenig für die Roosters. Immerhin zeigen sie sich kämpferisch verbessert, die Abwehr steht besser als zuletzt. Doch die Neulinge sind durch die Bank recht jung, zudem hat Trainer Doug Mason das Spielsystem verändert. In Iserlohn kann es nur um Entwicklung auf längere Sicht gehen. "Wir sind noch auf dem Weg, eine gute Mannschafts zu werden", gibt Kapitän Robert Hock zu. Das größte Problem wird die fehlende Kadertiefe sein.

Hannover Scorpions: Der Heimfluch des Tabellenletzten der Vorsaison hielt auch im Sommer und unter dem neuen Trainer Igor Pavlov an. Nur Pleiten in Hannover (4), auswärts reichte es aber zu 3 Siegen. Einzig Zugang Morton Green, der aber in der 2. Sturmreihe eingeplant ist, macht neugierig. Die junge Abwehr und das mangelhafte Powerplay könnten Hannover wieder auf die Füße fallen. Das nächste Handicap: In den ersten 4 Spieltagen spielen die Scorpions aufgrund der Belegung ihrer Arena nur 1 Match.

DEL: Der Spielplan 2012/2013