Russland ist neuer Weltmeister

Von SPOX
Russland ließ der Slowakei im WM-Finale kaum eine Chance und holte sich den Titel
© Getty

Russland ist neuer Eishockey-Weltmeister. Auch im Finale gaben sich die Stars um Turnier-MVP Evgeni Malkin keine Blöße und besiegten die Slowakei klar mit 6:2. Bronze ging an Tschechien.

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Finale (Helsinki)

Russland - Slowakei 6:2 (1:1, 3:0, 2:1)

Tore: 0:1 Chara, 1:1 Semin, 2:1 Perezhogin, 3:1 Tereshenko, 4:1 Semin, 5:1 Datsyuk, 5:2 Chara, 6:2 Malkin

Die WM hat ihren völlig verdienten Weltmeister. Die Russen haben alle zehn Spiele des Turniers gewonnen und waren auch im Finale ihrem Gegner klar überlegen. Nicht einmal das Blitztor durch Zdeno Chara zum 0:1 nach gerade mal 66 Sekunden konnte die Startruppe nachhaltig schocken. Nach dem 2:1 nach 26 Minuten brachen die Slowaken langsam aber sicher etwas ein. Bis dahin hatten sie im hochklassigen Spiel noch ganz gut mitgehalten.

Russlands Superstar Evgeni Malkin war lange Zeit abgemeldet, krönte sein grandioses Turnier aber dann doch noch mit seinem elften Tor. Er wurde erwartungsgemäß zum MVP des Turniers ernannt.

Die Russen revanchierten sich mit dem Sieg für ihre Niederlage gegen die Slowakei im WM-Finale 2002. Es war der erste WM-Titel für die Sbornaja seit 2009 und der 26. insgesamt.

Spiel um Platz 3 (Helsinki)

Finnland - Tschechien 2:3 (1:3, 0:0, 1:0)

Tore: 0:1 Prucha, 1:1 Pyorala, 1:2 Novotny, 1:3 Krejci, 2:3 Jokinen

Keine Medaille für einen der Gastgeber der WM. Die Finnen ließen sich vor den eigenen Fans im ersten Drittel von den Tschechen überrumpeln, obwohl diese nicht einmal 24 Stunden nach ihrem Halbfinale gegen die Russen eigentlich erschöpfter hätten sein sollen.

Je länger das Spiel dauerte, desto überlegener wurden die Finnen zwar, aber auch ein Schussverhältnis von 14:1 im letzten Drittel konnte die Wende nicht mehr herbeiführen. Goalie Jakub Stepanek hielt mit insgesamt 34 Saves die Bronzemedaille für die Tschechen fest.

Halbfinale (Helsinki)

19. Mai 2012

Slowakei - Tschechien 3:1 (1:0, 0:1, 2:0)

Tore: 1:0 Satan, 1:1 Frolik, 2:1 Satan, 3:1 Hudacek

Die Slowaken präsentierten sich beim 3:1 gegen Tschechien nach dem zehnten Platz bei der Heim-WM im Vorjahr wieder als eine der besten Eishockeynationen der Welt.

Nachdem Miroslav Satan die Slowaken im ersten Drittel in Führung schoss, konnte Michael Frolik den Spielstand im zweiten noch egalisieren.

Im finalen Drittel wirkten die Tschechen jedoch desorientiert. So traf Satan, einer von zwei Weltmeistern von 2002 im aktuellen Kader, abermals zur Führung. Libor Hudacek sicherte seiner Mannschaft mit dem 3:1 schließlich den Finaleinzug.

Damit sind die Slowaken zehn Jahre nach ihrem ersten und bislang einzigen Titelgewinn wieder in ein WM-Finale eingezogen. Ganz stark: Keeper Jan Laco mit 36 Saves.

Russland - Finnland 6:2 (2:1, 2:0, 2:1)

Tore: 0:1 Niskala, 1:1 Malkin, 2:1 Malkin, 3:1 Ovechkin, 4:1 Malkin, 5:1 Kokarev, 6:1 Shirokov, 6:2 Granlund

Die große Evgeni-Malkin-Show in Helsinki! Nach der Führung der Finnen durch Janne Niskala in der 8. Minute zockten die Russen-Stars auf und zogen am Ende extrem überzeugend und souverän ins Finale ein.

Malkin erzielte einen Hattrick und steht damit im Turnier schon bei 10 Toren. Zwei seiner Tore markierte der Superstar der Pittsburgh Penguins im Power Play.

Dazu traf Alex Ovechkin, der im Viertelfinale gegen Norwegen zum Team gestoßen war, in seinem zweiten Einsatz zum zweiten Mal.

Am Ende wurde es eine ziemlich üble Abreibung für den Gastgeber, obwohl die Finnen öfter aufs Tor schossen (31:23). Semyon Varlamov gewann das Goalie-Duell gegen Petri Vehanen. Dreimal Malkin, einmal Ovechkin - es spricht viel dafür, dass Geno und Ovie Russland zum WM-Titel führen werden.

Nach der Pleite der Finnen steht auch fest, dass der Gastgeber-Fluch weitergeht. Seit 1986 hat kein Land mehr Gold bei einer Heim-WM geholt. Russland fehlt noch ein Sieg zum ersten Titel seit 2009 in der Schweiz.

Final Ranking

Gold: Russland

Silber: Slowakei

Bronze: Tschechien

4. Finnland

5. Kanada

6. Schweden

7. USA

8. Norwegen

9. Frankreich

10. Lettland

11. Schweiz

12. Deutschland

13. Dänemark

14. Weißrussland

15. Italien

16. Kasachstan

Gruppen-Einteilung 2013

Stockholm: Tschechien, Schweden, Kanada, Norwegen, Schweiz, Dänemark, Weißrussland, Slowenien

Helsinki: Russland, Finnland, Slowakei, USA, Deutschland, Lettland, Frankreich, Österreich

Viertelfinale (Helsinki und Stockholm)

17. Mai 2012

Kanada - Slowakei 3:4 (1:2, 2:0, 0:2)

Tore: 0:1 Kopecky, 0:2 Satan, 1:2 Kane, 2:2 Skinner, 3:2 Burrows, 3:3 Bartovic, 3:4 Handzus

Es ist der Schocker der WM bislang! Die Slowakei um Superstar-Verteidiger Zdeno Chara hat im Viertelfinale tatsächlich Team Canada rausgeworfen. Die Slowaken begannen stark und führten im ersten Drittel nach Toren von Tomas Kopecky (6.) und Altstar Miroslav Satan (10.) mit 2:0, ehe die Kanadier langsam besser in die Partie kamen.

Evander Kane (16.) sorgte noch im ersten Drittel für den Anschlusstreffer - im Mitteldrittel dominierte Kanada dann komplett. Jeff Skinner (27.) erzielte in Überzahl den Ausgleich, danach ließ Kanada eine lange 5:3-PP-Situation zwar ungenutzt, aber kurz vor Ende des Drittels schoss Alex Burrows (38.) das 3:2.

Kanada hatte das Spiel gedreht, aber die Slowaken sorgten im letzten Drittel noch mal für eine irre Wende. Milan Bartovic traf in der 54. Minute zum 3:3. Satan traf kurze Zeit später nur die Latte. Die Kanadier wurden in der Schlussphase undiszipliniert. Ryan Nugent-Hopkins bekam eine Strafe wegen Bandenchecks, und dann kassierte Ryan Getzlaf für einen Kniecheck sogar eine 5+Spieldauerstrafe.

Das Power Play war ganze 4 Sekunden alt, als Michal Handzus 2:28 Minuten vor Schluss einen Schuss von Andrej Sekera unhaltbar für Cam Ward ins Tor abfälschte und den Game-Winner markierte. Kanada, das auch die restliche Spielzeit in Unterzahl weiterspielen musste, nahm Ward noch mal vom Eis, die Slowaken retteten den Vorsprung aber über die Zeit.

Russland - Norwegen 5:2 (2:1, 0:1, 3:0)

Tore: 1:0 Ovechkin, 1:1 Skroder, 2:1 Popov, 2:2 Thoresen, 3:2 Emelin, 4:2 Zherdev, 5:2 Nikulin

Nach dem sensationellen Ausscheiden der Kanadier blieb die zweite Überraschung des Tages aus. Russland setzte sich dank eines souveränen Schlussdrittels gegen tapfere Norweger durch.

Damit gewinnt die Sbornaja auch das achte Spiel bei dieser Weltmeisterschaft - auch ohne nennenswerten Beitrag von Topscorer Evgeni Malkin.

Dabei hielten die Norweger, die Deutschland in der Gruppenphase noch eine epische 12:4-Klatsche verpasst hatten, über weite Strecken gut mit. Im zweiten Drittel gelang Thoresen der erneute Ausgleich, in der Folgezeit überlebte Norwegen drei Phasen in Unterzahl und ging mit einem 2:2 ins Schlussdrittel.

Doch die Kräfte schwanden merkbar bei den Norwegern, die Sbornaja hingegen drehte nochmal auf. Die 3:2-Führung von Emelin bauten Zherdev und Nikulin weiter aus - Letzterer auf Vorlage von Malkin, dessen große Show jedoch ausblieb.

USA - Finnland 2:3 (0:0, 1:1, 1:2)

Tore: 0:1 Joensuu, 1:1 Palmieri, 2:1 Ryan, 2:2 Koivu, 2:3 Joensuu

Neun Sekunden vor dem Ende des Spiels sorgte Jesse Joensuu mit seinem zweiten Treffer des Tages für das 3:2 für Finnland. Die Gastgeber stehen damit im Halbfinale. Die USA müssen hingegen wie Kanada bereits im Viertelfinale die Segel streichen.

Nach 34 Minuten eröffnete Joensuu den Torreigen für Finnland mit einem trockenen Schuss aus dem Handgelenk. Aber die USA zeigten sich nicht geschockt und trafen nur 21 Sekunden nach dem finnischen Führungstreffer durch Kyle Palmieri zum 1:1. Nur zwei Minuten waren im dritten Drittel gespielt, da verwertete Bobby Ryan für die Amerikaner einen Rebound von Finnlands Goalie Vehanen und netzte zum 2:1 ein.

6:58 Minten vor Schluss war es dann ein Schuss von Valtteri Filppula, den Mikko Koivu mit seiner Kufe zum 2:2 ins Netz abfälschte. Als sich alle schon auf eine Verlängerung einstellten, war es dann Jesse Joensuu, der kurz vor Ultimo den entscheidenen Treffer markierte. Im Halbfinale geht es für die Finnen nun gegen die starken Russen.

Schweden - Tschechien 3:4 (1:2, 1:1, 1:1)

Tore: 1:0 Eriksson, 1:1 Nedved, 1:2 Novotny, 1:3 Erat, 2:3 Zetterberg, 3:3 Ericsson, 3:4 Michalek

Gastgeber Schweden ist im Viertelfinale denkbar knapp an Tschechien gescheitert! In Stockholm gingen die Schweden durch Loui Eriksson (8. Minute) in Führung, doch Petr Nedved (12.) und Jiri Novotny (17.) drehten noch im ersten Drittel das Spiel zugunsten der Tschechen.

NHL-Profi Martin Erat von den Nashville Predators erhöhte nach 31 Minuten auf 3:1, als er eine Überzahlsituation eiskalt nutzte. Henrik Zetterberg (40.), der für die Detroit Red Wings in der National Hockey League auf Torjagd geht, brachte die Schweden noch vor der Drittelpause wieder heran, ehe Jonathan Ericsson (41.) gleich nach Wiederbeginn der Ausgleich gelang.

In der Schlussminute schlug dann jedoch Michalek zu und sorgte mit seinem Siegtreffer für lange Gesichter bei den "Tre Kronor". Tschechien trifft im Brüder-Duell nun im Halbfinale auf die Überraschungsmannschaft aus der Slowakei.

Gruppe H in Helsinki