Für Straubings Gallier spielt Gegner keine Rolle

SID
Berlins Meistertruppe um Florian Busch ist haushoher Favorit auf das Erreichen der Finals
© Getty

Der Vergleich David gegen Goliath könnte kaum treffender sein. Wenn die Playoff-Halbfinalserien in der DEL am Donnerstag eröffnet werden, prallen im Duell zwischen Meister Eisbären Berlin und dem Endrunden-Debütanten Straubing Tigers Welten aufeinander.

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"Am Ende ist es doch egal, gegen wen man in einem Halbfinale spielt", sagte Tigers-Verteidiger Andy Canzanello, auch mit Blick auf die zweite Serie zwischen dem Vorrunden-Zweiten ERC Ingolstadt und Ex-Meister Adler Mannheim.

Die Tigers haben sich als Vorrunden-Sechster erstmals für die DEL-Playoffs qualifiziert und gleich für einen Paukenschlag gesorgt. Mit einem sogenannten Sweep, also vier Siegen in den ersten vier Spielen der Best-of-seven-Serie, schaltete der Klub aus Niederbayern Vizemeister EHC Wolfsburg aus.

Doch Berlin ist ein anderes Kaliber: fünf Meistertitel in den vergangenen sieben Jahren, Etat von 7,2 Millionen Euro, 14.073 Zuschauer im Schnitt in der Vorrunde, Auslastung von 99,3 Prozent.

Sven Felski zeigt Respekt

"Wir werden bereit sein", sagt Canzanello zu den bevorstehenden Duellen mit dem Meister, der sich im Viertelfinale ebenfalls glatt in vier Spielen gegen die Kölner Haie durchgesetzt hatte. Wie Gallier müssen sich die Straubinger Profis fühlen.

Die Stadt zählt 45.000 Einwohner, weniger als die Hälfte der 110.000 Menschen, die im Berliner Stadtteil Hohenschönhausen als wohnhaft registriert sind. Dort steht die O2-World des Titelverteidigers. Vier Millionen Euro beträgt der für DEL-Verhältnisse knapp bemessene Etat des Außenseiters, der im Eisstadion am Pulverturm in der Vorrunde 4.820 Fans im Durchschnitt hatte.

Dort allerdings erlebte Wolfsburg einen Albtraum: 3:7 und 0:7 ging man unter. "Sie sind eine kämpferisch starke Mannschaft und unter ihrem kanadischen Trainer Dan Ratushny auch taktisch gereift", sagte Eisbären-Urgestein Sven Felski.

Und fügte auch mit Blick auf das Personal hinzu: "Zudem steht bei den Tigers mit Barry Brust ein Spitzentorwart in der Kiste. Wir werden die Straubinger auf keinen Fall unterschätzen. Wir respektieren sie, gehen aber ohne Angst in das Spiel am Donnerstag."

Ingolstädter Girard trifft auf Ex-Klub Mannheim

Die Eisbären kann wahrscheinlich nichts mehr schocken. Die Verletztenliste umfasste in dieser Saison zuweilen zehn Spieler. Besonders schwer erwischt hat es unter anderem Stefan Ustorf, dessen sportliche Zukunft nach einer schweren Gehirnerschütterung ungewiss ist.

Insofern kam Eisbären-Coach Don Jackson die längere Pause dank des schnellen Halbfinal-Einzugs sehr gelegen. "Die besten Spiele sind immer die, die man nicht bestreiten muss", sagte er.

Ingolstadts Stürmer Richard Girard freut sich auf ein Wiedersehen mit seinem Ex-Klub Mannheim, mit dem er 2007 Meister wurde. "Das wird wieder eine große Schlacht. Da treffen zwei gleichstarke Teams aufeinander", sagte der Linksaußen, der vor drei Jahren von den Adlern zum ERC kam.

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