DEG vor ungewisser Zukunft

SID
Lance Nethery ist wohl ein Opfer des neuen Finanzkonzepts der DEG
© Getty

Manager Lance Nethery geht, Trainer Jeff Tomlinson steht auch vor dem Abschied und in der Mannschaft hat der große Ausverkauf längst begonnen. Der achtmalige deutsche Eishockey-Meister DEG Metro Stars steht finanziell wie sportlich vor einer ungewissen Zukunft.

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Am Mittwoch gab der Klub die sofortige Trennung des früheren Meistermachers Nethery bekannt. Offenbar steht der Abschied des Kanadiers im Zusammenhang mit dem sportlichen Konzept für die Zukunft, dass die finanziell in Schieflage geratene DEG am Donnerstag präsentieren will.

Unterdessen hat nach Marco Nowak auch Nationalspieler Patrick Reimer seinen Abschied zum Saisonende angekündigt und einen Drei-Jahres-Vertrag beim Ligarivalen Nürnberg Ice Tigers unterschrieben.

"Will Neuanfang nicht im Wege stehen"

"Wenn ein Manager nicht mehr für eine Mannschaft tätig ist, dann hofft er normalerweise, dass sie untergeht. Das ist bei mir nicht der Fall. Ich will einem Neuanfang nicht im Wege stehen", sagte Nethery auf einer Pressekonferenz in Düsseldorf.

Der Kanadier, der einst die Adler Mannheim zu drei Meisterschaften geführt hatte, war seit 2005 an der Brehmstraße tätig. Dabei schaffte die DEG zweimal den Einzug ins Play-off-Finale. Als möglicher Nachfolger von Nethery wird Teammanager Walter Köberle gehandelt.

DEG will sich neu orientieren

Geschäftsführer Elmar Schmellenkamp begründete die Entscheidung damit, dass sich die DEG neu orientieren wolle. Die Trennung sei aber im Guten erfolgt.

"Wir bedauern, dass die Vision von einer neunten Meisterschaft, die wir 2005 gemeinsam formuliert haben, nicht in Erfüllung gegangen ist. Lance Nethery hat stets alles für dieses Ziel gegeben. Sein Verhalten war bis zum Schluss von Fairness, Sachlichkeit und Professionalität geprägt", sagte Schmellenkamp.

Wie es weitergeht, will der Klub am Donnerstag bekannt geben. Nach dem Rückzug des Hauptsponsors Metro klafft im Etat der Rheinländer noch eine große Lücke.

Durch diverse Aktionen - unter anderem hat sich die Kultband Die Toten Hosen den Rettungsmaßnahmen angeschlossen - sind bereits gut drei Millionen Euro für die nächste Spielzeit generiert worden. Damit fehlen aber immer noch mindestens 1,5 Millionen Euro, um den Spielbetrieb für 2012/13 zu sichern.

Mannschaft droht auseinanderzufallen

Spieler und Trainer schauen sich aber offenbar schon nach Alternativen um. Neben Nowak und Reimer sollen auch Trainer Tomlinson sowie Evan Kaufmann und Connor James vor einem Wechsel zu den Nürnberg Ice Tigers stehen. Tomlinson wollte sich am Mittwoch zu den Spekulationen nicht äußern.

"Wichtig ist, dass wir uns nun auf die nächsten Spiele konzentrieren", sagte der Coach. Wohl wahr, mit 55 Punkten stehen die Düsseldorfer nur auf dem neunten DEL-Platz und drohen sogar die Pre-Playoffs zu verpassen.

Die Mannschaften auf den Rängen sieben bis zehn ermitteln nach der Hauptrunde die letzten beiden Teilnehmer für die Play-offs. Ein Scheitern würde weitere finanzielle Einbußen für die DEG bedeuten.

Der Kader der DEG Metro Stars im Überblick

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