Das Retro-Spitzenspiel

SID
Die beiden Teams aus Mannheim und Düsseldorf dominierten vor allem in den 90er Jahren die Liga
© Getty

"Früher war alles besser!" Selten war das Sprichwort treffender als beim Duell zwischen den Adler Mannheim und den DEG Metro Stars, das vor allem vom Ruhm vergangener Tage lebt. Für den aktuellen Tabellenzweiten ERC Ingolstadt geht es dagegen im Kampf um Platz zwei gegen die Topteams aus Berlin und Hamburg.

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Die Highlights des Wochenendes:

Retro-Spitzenspiel: Früher war es immer ein Spitzenspiel. In den letzten Jahren immer weniger, da meist einer der Kontrahenten schwächelt. So auch diese Saison. Das Spiel Adler Mannheim gegen DEG Metro Stars lebt, leider wieder einmal, nur vom Ruhm vergangener Tage. Die Adler sind im Moment das Maß der Dinge und erst einmal ohne Punkte vom Eis gegangen. Vorne eine Torfabrik und hinten sehr solide.

Die DEG hingegen kämpft, um den Anschluss zu halten. Der vorletzte Tabellenplatz ist alles andere als eine zufriedenstellende Tabellensituation. Und das ausgerechnet in einer Situation, in der man sich eigentlich auf bestem Niveau zeigen müsste, da der Hauptsponsor sein Engagement beendet und man fieberhaft auf Nachfolgersuche ist. Coach Jeff Tomlinson zeigte sich über das Spiel der Truppe jedoch nicht unzufrieden. So sagte er beispielsweise nach der Niederlage nach Penaltyschießen gegen die Iserlohn Roosters: "Wir haben super gekämpft. Das muss der Maßstab sein."

Die große Chance des ERC Ingolstadt: Aktuell ist man mit 17 Punkten auf Tabellenplatz zwei. Die Gegner am Wochenende sind die Eisbären Berlin und die Hamburg Freezers, momentan Dritter und Vierter mit je 16 Zählern. Für die Oberbayern unweigerlich die große Chance, sich hinter den Adlern Mannheim auf Rang zwei festzusetzen. Nach dem Spiel gegen Nürnberg kritisierte Chefcoach Rich Chernomaz jedoch seine Abwehrspieler: "Wir haben zu viele Fehler in der Verteidigung gemacht. Gegen Berlin wird das nicht genug sein, um einen Punkt zu holen."

Beim Sonntagsgegner Hamburg Freezers standen die letzten drei Spiele unter dem Motto: "Tag des offenen Tores." Insgesamt 14 Mal musste der Schlussmann die Scheibe aus dem Netz holen. Allerdings hat man auch 13 Mal getroffen. Aber auch Ingolstadts Sturm ist einer der besten der Liga. Neben der spannenden Tabellensituation darf man in dieser Partie auf viele Tore hoffen.

Nach der Rettung hoffen die Freezers: Auch die Hanseaten haben ein zweites Topspiel am Wochenende zu bewältigen. Vor dem Heimspiel gegen Ingolstadt steht die Reise zu den Grizzly Adams Wolfsburg auf dem Spielplan. Nach dem enttäuschenden 0:4 in Krefeld haben die Niedersachsen sicher vor, sich vor heimischem Publikum zu rehabilitieren. Trotz der vier Gegentreffer haben die Grizzlys immer noch die beste Verteidigung. Spannend wird sein, ob man Hamburgs Garrett Festerling stoppen kann. Mit zehn Punkten ist er zurzeit der Topscorer der Liga.

Neben den jüngsten Erfolgen der Freezers war die wohl wichtigste Nachricht der Klubgeschichte letzte Woche verkündet worden. Die Hamburger bleiben Teil der Anschutz-Entertainment-Group (AEG) und sollen nun nicht mehr verkauft werden. Rund um das NHL-Spiel an der Elbe fanden offensichtlich positive Gespräche zwischen den Hamburger Machern und der Führung der AEG-Gruppe statt. Michael Pfad: "Für mich ist das wie eine vorgezogene Meisterschaft."

Um Anschluss bemüht: Nicht nur die DEG hofft, den Anschluss nicht zu verlieren. Nur eine Chance haben die Straubing Tigers am Wochenende. Am Freitag kommen die Iserlohn Roosters zu Besuch. Punkte für die Niederbayern sind praktisch Pflicht. Nach einigen Reihenumstellungen klappte das Toreschießen wieder, jedoch fehlen immer noch die verletzten Verteidiger Sebastian Osterloh und Michael Bakos. Der Rest der Abwehr wirkte in den zurückliegenden Spielen alles andere als sattelfest.

Zwei Gelegenheiten zum Punkten haben die Thomas Sabo Ice Tigers. Am Freitag kommt der Krupp-Trupp aus Köln, der immer mehr Fahrt aufnimmt, und am Sonntag steht das schwäbisch-fränkische Derby gegen die Augsburger Panther auf dem Programm. Nürnberg ist zum Siegen verdammt, sonst gerät das Minimal-Saisonziel Pre-Playoffs schon früh in ernsthafte Gefahr.

Dichtes Mittelfeld: Neben diesen Topspielen finden viele Mittelfeldpaarungen statt. Ganz oben sind die Adler auf Höhenflug und ganz unten ringen Straubing, Düsseldorf und vor allem Nürnberg darum, den Anschluss nicht zu verlieren. Zwischen Platz zwei und Platz elf sind jedoch nur sechs Punkte Unterschied.

Also genau die Ausbeute, die man an einem Wochenende einfahren kann. Zwischen Platz drei und zehn sind es gar nur drei Punkte. Man muss sich also darauf einstellen, dass die Tabelle am Wochenende ordentlich gemischt werden kann.

Die DEL-Tabelle in der Übersicht

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