Ralph Krueger wohl erster Kandidat

SID
Könnte bald deutscher Eishockey-Bundestrainer werden: Ralph Krueger
© Getty

Beim Deutschen Eishockey-Bund (DEB) naht die Zeit der Entscheidungen. Der neue Bundestrainer ist offensichtlich auserkoren, bestätigt aber wird nichts. Dafür soll in der kommenden Woche Sportdirektor Franz Reindl seinen Vertrag verlängern.

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Die Suche nach einem neuen Eishockey-Bundestrainer scheint eine unendliche Geschichte zu sein, doch sie ist wohl schon zu Ende. Seit Uwe Krupp im vergangenen November bekannt gab, er werde die sportliche Leitung der Kölner Haie übernehmen, gilt Ralph Krueger als erster Anwärter auf den Posten

Der frühere deutsche Nationalspieler und ehemalige schweizerische Cheftrainer erfüllt das Anforderungsprofil des Deutschen Eishockey-Bundes (DEB) wie kein zweiter der gehandelten Kandidaten - und er ist nicht abgeneigt.

Wunschkandidat gefunden?

DEB-Präsident Uwe Harnos versuchte das Thema beim WM-Vorbereitungsspiel gegen Österreich (7:0) in Rosenheim wortreich totzureden. Doch offensichtlich, so viel wurde klar, hat er längst einen Wunschkandidaten und mit diesem auch schon geredet.

Deutsch soll der neue Mann sprechen, internationale Erfahrung und Erfolge nachweisen können, seine Aufgabe als einen Full-Time-Job inklusive der Überwachung des Nachwuchses begreifen, kurzum: "Wir wollen einen Bundestrainer, der diese Funktion so macht wie Uwe Krupp", sagt Harnos.

Krueger wäre als Nachfolger zweifelsohne geeignet, als beste Referenz dient sein Wirken als schweizerischer Cheftrainer. "Wenn der, den wir gerne hätten, morgen ja sagt, könnte er sofort anfangen", sagte Harnos - wohlwissend, dass der neue Mann erst anfangen müsste, wenn die WM in der Slowakei (29. April bis 15. Mai) zu Ende gegangen ist. Namen will der DEB-Präsident zuvor auch deshalb nicht nennen, sagt er, damit sich Krupp und die Mannschaft "in Ruhe" auf das Turnier vorbereiten können.

Ralph Krueger im interview: "Bundestrainer? Es wäre eine Ehre!"

Krueger steht derzeit als Assistenztrainer bei den Edmonton Oilers in der nordamerikanischen NHL unter Vertrag, allerdings auch nur bis zum Ende dieser Saison. Weil die Oilers nicht in die Play-offs einziehen werden, wäre Krueger nach dem 10. April offen für eine neue Beschäftigung.

Harold Kreis aus dem Rennen

Bei der DEB-Auswahl käme es dann womöglich zu einem Wiedersehen mit Sohn Justin, der bei der WM 2010 in Deutschland zu einer der großen Entdeckungen gehörte. Justin Krueger spielt in der Schweizer Nationalliga A beim SC Bern.

Einen Namen kommentiert Harnos allerdings, und deshalb ist klar: Der neue Bundestrainer wird nicht Harold Kreis heißen. Der Trainer der Adler Mannheim soll Trainer der Adler Mannheim bleiben und dort den Neuaufbau einleiten. "Er würde aber weiter für die Co-Trainer-Position zur Verfügung stehen", sagte der DEB-Präsident.

Und Harnos ließ auch durchblicken: Jene, die sich selbst für den Posten des Bundestrainer in Stellung brächten, stünden nicht auf seiner Liste. Heißt: Der ehemalige Bundestrainer Hans Zach ist kein Kandidat.

Überraschend deutlich wird Harnos, wenn es um die Zukunft von Franz Reindl geht. Der Sportdirektor fühlte sich bei der Suche nach dem Bundestrainer glatt übergangen vom Präsidenten. Dieser behauptet, Reindl sei "involviert", und von einem "Machtkampf" könne keine Rede sein.

Reindl soll beim DEB bleiben

Tatsächlich soll der Vertrag mit dem Sportdirektor schon bald verlängert werden. "Ich gehe davon aus, dass wir das in der kommenden Woche klären", sagte Harnos in Rosenheim, "ich gehe davon aus, dass Franz Reindl dem deutschen Eishockey erhalten bleibt."

Ob Reindl dies auch so sieht, ist eine Frage der Interpretion seines Gesichtsausdrucks. Der Sportdirektor wollte zu den Aussagen von Harnos sowie den DEB-Personalien allgemein keinen Kommentar abgeben. Seine Miene allerdings signalisierte keine große Freude.

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