Turniersieg für DEB - Krupp vor dem Absprung

SID
Derek Hahn (M.) blieb mit Kanada hinter den Erwartungen zurück
© Getty

Mit dem Elan der begeisternden WM hat die deutsche Eishockey-Nationalmannschaft ein wenig überraschend ihren Titel beim Deutschland-Cup erfolgreich verteidigt.

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In einem Endspiel um den Turniersieg besiegte die Mannschaft von Bundestrainer Uwe Krupp, der womöglich am Montag seinen Wechsel zu den kriselnden Kölner Haien bekannt geben wird, die Schweiz mit 2:1 (0:0, 1:1, 1:0) und gewann den Deutschland-Cup bei der mittlerweile 21. Austragung damit zum insgesamt vierten Mal.

Vor 6500 Zuschauern in der Münchner Olympiahalle mobilisierte die junge und unerfahrene deutsche Mannschaft noch einmal alle Kräfte und ging das Spiel mit dem gleichen Elan an, mit dem sie bereits bei der WM vor sechs Monaten und in den beiden Tagen zuvor begeistert hatte.

Danner und Pietta treffen für Deutschland

Das 0:1 durch Kevin Lötscher (34.), bei dem sich Torhüter Dennis Endras den Puck selbst ins Tor schubste, konterte Simon Danner von der Düsseldorfer EG mit einem "Bauerntrick" (39.). Der Krefelder Daniel Pietta sicherte mit seinem ersten Länderspieltor den deutschen Sieg (46.).

Zuvor hatte die unerfahrene deutsche Mannschaft, die nur mit acht WM-Spielern antreten konnte, gegen Kanada gewonnen (4:3) und gegen die Slowakei verloren (2:3 nach Verlängerung). Kanada belegte durch einen Sieg im direkten Vergleich gegen die Slowakei (3:2 nach Penaltyschießen) vor dem WM-Gastgeber 2011 Rang drei.

"Esprit der WM war noch zu spüren"

DEB-Präsident Uwe Harnos und Sportdirektor Franz Reindl hatten bereits vor dem abschließenden Spiel ein positives Fazit des 21. Deutschland-Cups gezogen. Harnos bezeichnete das Turnier als "rundum gelungene Veranstaltung" und stellte bereits einer Verlängerung des im kommenden Jahr auslaufenden Vertrages mit dem Olympiapark in Aussicht.

Mit 21.100 Zuschauern kamen immerhin 4000 mehr als im Vorjahr. Besonders hervor hob der DEB-Präsident darüber hinaus die Leistung der unerfahrenen deutschen Mannschaft: "Der Esprit der WM war noch zu spüren, obwohl ganz andere Spieler dabei waren."

Ob und wie lange Krupp diesen Esprit weiter verbreitet, war am Sonntag allerdings fraglich. Der Bundestrainer scheint gewillt, den freien Posten des Cheftrainers bei den Kölner Haien anzunehmen. Krupp soll dem Tabellenletzten der DEL schon seine Zusage gegeben haben. Der DEB hatte zuletzt darauf hingewiesen, dass der Vertrag des Bundestrainers eine Beschäftigung bei einem DEL-Klub ausschließe. Spätestens am Montag soll eine Entscheidung bekannt gegeben werden.

Slowakei Letzter

Die Slowakei belegte den letzten Platz. Der WM-Gastgeber 2011 unterlag Team Kanada, das sich ausschließlich aus Spielern der DEL zusammensetzte, mit 2:3 (1:1, 0:1, 1:0, 0:0) nach Penaltyschießen und fiel aufgrund des verlorenen direkten Vergleichs damit auf Rang vier hinter die punktgleichen Nordamerikaner zurück. Andy Mitchell vom deutschen Meister Hannover Scorpions verwandelte den entscheidenden Penalty zum Sieg für die "Ahornblätter".

Die Kanadier waren zuvor in der regulären Spielzeit zweimal in Führung gegangen. Die Treffer von Lee Goren (5.) von den Straubing Tigers und Craig MacDonald (23.) von Adler Mannheim glichen Rudolf Huna (14.) und Marcel Hossa (54.) jedoch jeweils aus.

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