Kanada feiert ein Schützenfest

SID
John Tavares (r.) erzielte drei der zwölf Tore für Kanada
© Getty

Olympiasieger Kanada schießt Norwegen im ersten Zwischenrundenspiel aus der Halle. Dänemark zeigt sich gegen die Slowakei ebenfalls in Torlaune. Am Abend müssen zwei skandinavische Powerhouses ran (20.15 Uhr im LIVESCORE).

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Gruppe E in Köln

Slowakei - Dänemark 0:6

Mit einem weiteren Husarenstück ist Dänemark der erstmaligen Viertelfinal-Qualifikation bei einer Eishockey-WM einen großen Schritt näher gekommen. Das Überraschungsteam feierte mit dem 6:0 (6:0, 0:0, 0:0)-Kantersieg gegen die Slowakei den höchsten Sieg bei einer A-WM und übernahm mit sechs Punkten vor dem Abendspiel zwischen Finnland und Weißrussland die Führung in der Zwischenrunden-Gruppe E.

Nach 280 Sekunden stand es bereits 3:0 für Dänemark. Peter Regin (2.), Philip Larsen in 5:3-Überzahl (5.) und Mads Christensen im nachfolgenden einfachen Powerplay (5.) trafen.

Nach drei Schüssen und drei Treffern war für den slowakischen Starting-Goalie Peter Budaj damit die Partie beendet. Doch Vertreter Ratislav Stana erging es wenig besser. Morten Madsen in Überzahl (11.), Morten Green (13.) und Stefan Lassen (14.) erzielten die weiteren Tore. 15:3 Schüsse lautete die Bilanz nach dem ersten Abschnitt.

In zweiten Durchgang war die Begegnung dann ausgeglichen. Vor dem ebenfalls unspektakulären Schlussabschnitt trottete dann der russische Star Alexander Owetschkin in die Halle, um ein wenig Sport zu sehen. Der Kapitän der Washington Capitals hatte da aber schon das Beste verpasst.

Erbost zeigte sich der slowakische Coach Glen Hanlon über die Ansetzung des Spiels. Die Slowakei hatte erst 18 Stunden zuvor am Donnerstagabend die Vorrunde mit einem 5:1 abgeschlossen: "Ich verstehe die Organisatoren nicht. Das ist lächerlich. Wir haben erst um 1.00 Uhr in der Nacht gegessen. Meine Mannschaft wird das aber zusammenschweißen und noch wütender machen."

Finnland - Weißrussland 2:0

Der Olympia-Dritte kam am Freitagabend zu einem verdienten 2:0 (0:0, 2:0, 0:0) gegen Weißrussland und hat in der Zwischenrunden-Gruppe F wie Russland und Dänemark nun sechs Punkte auf dem Konto. Die Weißrussen haben keine Punkte in die zweite Runde mitgenommen und werden Probleme haben, wie 2009 in der Schweiz das Viertelfinale zu erreichen.

Die Finnen, die mit dem Sieg über Gastgeber Deutschland (1:0) und der starken Vorstellung gegen die USA (3:2) in die Zwischenrunde einzogen, dominierten über weite Strecken das Geschehen und schossen bei jeder Gelegenheit auf das Tor von Weißrusslands Goalie Andrej Mesin.

Der ehemalige DEL-Keeper parierte vor 5273 Zuschauern eine knappe halbe Stunde alles, ließ sich im zweiten finnischen Powerplay aber von Jarkko Immonen überrumpeln (28.). Wenig später hatte Mesin bei einem Direktschuss von Juha-Pekka Hytonen (33.) aber keine Chance.

Eine Schrecksekunde gab es kurz vor Ende des zweiten Abschnitts. Der weißrussische Verteidiger Kirill Gotowets musste nach einer unglücklichen Aktion auf einer Bahre von Sanitätern vom Eis gebracht werden. Gotowets wurde mit Verdacht auf eine Gehirnerschütterung ins Krankenhaus eingeliefert. Weißrussland trifft am Sonntagabend auf die deutsche Mannschaft (20.15 Uhr), Finnland kann mit einem Sieg gegen die Slowakei am Montag (16.15 Uhr) den Viertelfinal-Einzug perfekt machen.

Gruppe F in Mannheim

Kanada - Norwegen 12:1

Olympiasieger Kanada hat eindrucksvoll seine Titelambitionen untermauert. Gegen Außenseiter Norwegen spielte sich das Starensemble nach anfänglichen Problemen in einen Rausch und gewann am Ende deutlich mit 12:1 (1:1, 7:0, 4:0). Mit sechs Punkten auf dem Konto ist die Viertelfinal-Qualifikation für die Ahornblätter nur noch Formsache.

Torjäger Steve Stamkos fehlte im Spiel gegen Norwegen. Der 20-Jährige von Tampa Bay Lightning pausierte wegen einer leichten Gehirnerschütterung. Sein Fehlen machte sich nur in den ersten Minuten bemerkbar, als Norwegen eine von vielen Konzentrationsschwächen des Favoriten zur Führung durch Jonas Holos (2.) nutzte.

Danach aber drehten die Ahornblätter auf und machten durch Evander Kane (14. und 90.), Corey Perry (24.), Marc Giordano (34.), John Tavares mit einem Dreierpack (37., 46. und 50.), Rich Perverly (38.), Steve Downey (39.), Ray Whitney (40.), den nachnominierten Jordan Eberle (41.), Matt Duchene (51.) den 18. Sieg im 19. WM-Duell mit Norwegen perfekt.

Die Skandinavier präsentierten sich nicht nur sportlich von der Rolle. Nachdem Goalie Pal Grotnes und Stürmer Martin Laumann Ylven im Spiel gegen Frankreich (5:1) eine Matchstrafe beziehungsweise Spieldauerstrafe kassierten, die eine Sperre gegen Kanada zur Folge hatten, musste gegen die Nordamerikaner Kapitän und Ex-DEL-Profi Tommy Jakobson wegen einer Matchstrafe frühzeitig vom Eis.

Damit ist der frühere Profi der Düsseldorfer EG und der Augsburger Panther mindestens für das nächste Spiel am Sonntag (16.15 Uhr) gegen Lettland gesperrt. Kanada trifft am Sonntagabend (20.15) auf den zweimaligen Olympiasieger Schweden.

Schweden - Lettland 4:2

Der zweimalige Olympiasieger Schweden ist dem Viertelfinale ein großes Stück näher gekommen. Das Drei-Kronen-Team gewann sein ersten Spiel in der Zwischenrunde gegen Lettland mit etwas Mühe 4:2 (3:1, 0:0, 1:1) und kann in der Gruppe F mit sechs Punkten auf dem Konto fast schon für die K.o.-Runde planen. Zudem rehabilitierte sich der Olympiafünfte für die 1:2-Niederlage zum Vorrundenabschluss gegen Tschechien.

Die Treffer für Schweden erzielten vor 3078 Zuschauern in der Mannheimer Arena Magnus Paajarvi Svensson mit seinem dritten Turniertor (1.), Oliver Ekman Larsson (6.), Michael Nylander (15.) und Tony Martensson (58.). Für die tapfer kämpfenden Letten traf Martins Karsums doppelt (1. und 46.).

Am Sonntag (20.15 Uhr) treffen die Schweden im Top-Spiel auf den punktgleichen Olympiasieger Kanada, der in seiner ersten Zwischenrundenbegegnung Norwegen mit 12:1 vom Eis gefegt hatte. Lettland bekommt es ebenfalls am Sonntag (16.15) mit den Norwegern zu tun.

WM 2010: Ergebnisse und Tabellen