DEG vor einem Scherbenhaufen

SID
Düsseldorf verabschiedete sich gegen Wolfsburg mit drei Niederlagen aus den Playoffs
© Getty

Die DEG steht nach dem Ausscheiden im Playoff-Viertelfinale vor einem Scherbenhaufen. Der Vizemeister verlor zuletzt dreizehn von sechzehn Spielen und muss den Etat reduzieren.

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Vom Titel-Kandidaten zum Prügelknaben: Die Düsseldorfer EG hat in nur wenigen Wochen einen beispiellosen Abstieg hingelegt und steht nach dem blamablen Viertelfinal-Aus in den Playoffs der DEL vor einem Scherbenhaufen.

"Das ist noch nicht mal DEL-Mittelmaß"

Mit dem entscheidenden 1:3 beim Pokalsieger EHC Wolfsburg, der dritten Niederlage im dritten Spiel der best-of-five-Serie, endete für den Vizemeister am Osterwochenende eine enttäuschende Saison sang- und klanglos.

"Wir waren wieder, wie in den vergangenen Wochen, einfach nicht gut genug. Aus den letzten 16 Spielen haben wir nur acht Punkte geholt. Das ist viel zu wenig und noch nicht mal DEL-Mittelmaß", sagte DEG-Trainer und -Manager Lance Nethery nach dem Aus.

Der Kanadier hatte zwei Spieltage vor dem Ende der Hauptrunde Coach Harold Kreis entlassen und auch den Cheftrainer-Posten übernommen. Doch der frühere Meistercoach konnte das Ruder nicht mehr herumreißen und kassierte in allen fünf Spielen an der Bande jeweils eine Niederlage.

Kapitän Kreutzer ratlos

"Vielleicht haben wir Kreis zu spät rausgeworfen. Aber ich würde die Entscheidung jederzeit wieder so treffen", meinte Nethery. "Der Trainerwechsel hat leider keinen Umschwung gebracht. Für den Einbruch in den letzten Wochen habe ich keine richtige Erklärung", sagte auch DEG-Kapitän Daniel Kreutzer fassungslos.

Die Rheinländer waren nach einem starken Saisonbeginn zuletzt vom zweiten auf den sechsten Hauptrunden-Rang abgestürzt, obwohl der Kader als einer der stärksten der letzten Jahren galt. "Wir waren in den letzten vier Jahren immer mindestens im Halbfinale. Da ist das Aus natürlich eine große Enttäuschung", erklärte Kreutzer: "Vielleicht haben wir aber jetzt die Chance auf einen Neuanfang."

Von den Erfolgen der letzten Jahre muss sich die DEG aber möglicherweise verabschieden. Wegen der schlechten Zuschauerzahlen und den Folgen der Wirtschaftskrise sind die Rheinländer zum Sparen gezwungen.

Nethery glaubt nicht an Qualitätsverlust

Nethery kündigte an, den Etat um "mindestens 20 Prozent" nach unten zu schrauben. Der 52 Jahre alte Trainer-Manager glaubt aber nicht an einen Qualitätsverlust im Kader des achtmaligen deutschen Meisters.

"Wir werden nächstes Jahr wieder eine schlagkräftige Mannschaft haben. Vielleicht brauchen wir aber ein wenig mehr Herz als spielerische Qualität", sagte Nethery.

Unterstützung bekam er auch von Stürmer Kreutzer: "Die DEG ist nicht tot. Wir stehen wieder auf. Wir werden eine junge, hungrige Mannschaft aufbauen, die deutlich preiswerter ist."

Bei den Wolfsburgern war dagegen nach ihrem ersten Einzug ins Playoff-Halbfinale die Freude groß. "Die Mannschaft hat die taktischen Aufgaben perfekt umgesetzt, sie ist vom Siegeswillen beseelt und hat einen riesigen Charakter. Wer dieses Jahr Meister werden will, der muss uns schon schlagen", sagte EHC-Trainer Toni Krinner selbstbewusst.

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