Courchaine: Er trifft und trifft und…

Von SPOX
Adam Courchaine ist mit zehn Toren der mit Abstand beste Playoff-Torschütze
© Imago

Die Metro Stars leben von den Toren des Adam Courchaine. Der Center schien eine große NHL-Karriere vor sich zu haben, doch dann war er plötzlich in Österreich.

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Es war nach Spiel 3 der Viertelfinal-Serie gegen die Krefeld Pinguine, da holte DEG-Manager Lance Nethery verbal den Hammer raus und kritisierte in erster Linie einige Düsseldorfer Ausländer, die seiner Meinung nach überhaupt nicht anwesend waren.

Brandon Reid und Adam Courchaine durften sich damals ruhig angesprochen fühlen. Die beiden Metro-Stars-Stürmer nahmen sich Netherys Worte zu Herzen und drehten fortan mächtig auf.

Sie hatten großen Anteil am Düsseldorfer Final-Einzug und werden auch großen Anteil daran haben müssen, wenn das Team von Coach Harold Kreis nach der Auftaktpleite bei den Eisbären Berlin in die Final-Serie zurückkommen und am Ende überraschend Deutscher Meister werden will.

Der geborene Sniper

Während Reid die gegnerischen Abwehrreihen mit seinem unglaublichen Speed schwindlig spielen und Partien alleine entscheiden kann, macht Courchaine vor allem eins: Tore schießen. Und das schon immer.

Seitdem er eben als kleines Kind irgendwo im kanadischen Winnipeg auf einem zugefrorenen See mit dem Eishockeyspielen angefangen hat.

Es gibt Spieler, die zum Scoren geboren sind. Die Scheibe zieht sie magisch an, sie stehen immer richtig und haben diese außergewöhnliche Fähigkeit, den Puck hinter die Linie zu bekommen. Per Schlagschuss, nach einem schönen Move oder auch mal einfach dreckig ins Tor gekratzt.

Courchaine ist solch ein natürlicher Sniper. Der 24-Jährige traf in den ersten drei Playoff-Spielen nicht, in den folgenden zehn Spielen nach der Nethery-Kritik netzte Courchaine zehn Mal. Ein sensationeller Wert.

Weg führt nach Zell am See

Es ist keine vier Jahre her, da träumte Courchaine noch davon, solche Werte einmal in der NHL zu Buche stehen zu haben. Der Center war 2003 von den Minnesota Wild in der siebten Runde gedraftet worden, nachdem er in der Western Hockey League für die Vancouver Giants eine starke Saison hinter sich hatte.

Auch in den folgenden Jahren gehörte Courchaine in der WHL immer zu den besten Scorern. Heute gestandene NHL-Spieler wie Brandon Dubinsky (New York Rangers) oder Tomas Fleischmann (Washington Capitals) ließ er dabei hinter sich.

Der Sprung in die NHL schien nur eine Frage der Zeit, aber er kam nicht. Courchaine bekam bei den Wild keine echte Chance und flüchtete 2006 nach Europa. Aber nicht sofort in die DEL. Sein Weg führte ihn zuerst zum EK Zell am See. Eben noch fast auf der NHL-Showbühne und jetzt in der zweiten österreichischen Liga - ein ganz schön harter Kontrast.

Durchbruch in Duisburg

Courchaine machte in Österreich, was er wollte (44 Tore und 105 Scorerpunkte in 41 Spielen), bekam aber erstmal kein Angebot aus einer besseren Liga, so dass er sich entschied, die komplette nächste Spielzeit auszusetzen.

Vor der Saison 2007/2008 nahm Courchaine dann ein Angebot der Füchse Duisburg an und wechselte in die DEL. Mit 28 Toren gelang ihm sofort der Durchbruch in Deutschland - der Lohn war ein Angebot aus Düsseldorf.

"Ich möchte ein konstant guter Spieler für das Team sein und mich natürlich primär auf das Erzielen von Toren konzentrieren", gab Courchaine vor der Saison als Zielvorstellung aus.

Aufs Erzielen von Toren konzentrieren? Das gelingt ihm derzeit ausgesprochen gut. Die DEG braucht aber noch einige Courchaine-Treffer mehr, um die scheinbar übermächtigen Eisbären zu schlagen.

Die Termine der Finalserie