Zach attackiert Scorpions-Führung

SID
Hans Zach verlor mit Hannover das Pokalfinale gegen Wolfsburg und liegt jetzt in den Playoffs zurück
© Getty

Meister Eisbären Berlin bleibt in den DEL-Playoffs souverän auf Titelkurs, bei zwei strauchelnden Mitfavoriten gibt es dagegen den ersten Ärger. Hannovers Trainer Hans Zach ging die eigene Klubführung an, Düsseldorfs Manager Lance Nethery seine schwächelnden Stars.

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Trainer Hans Zach attackierte nach der 2:3-Niederlage seiner Hannover Scorpions im dritten Viertelfinale gegen Pokalsieger EHC Wolfsburg die eigene Klubführung.

In den wichtigsten Spielen des Jahres ist die Halle halbleer, das nimmt mir jegliche Motivation", schimpfte Zach, nachdem nur 3718 Zuschauer die dritte Play-off-Auflage des Niedersachsen-Derbys hatten sehen wollen.

Verantwortlich machte der Ex-Bundestrainer die Führungsetage der Scorpions. Sie hatte vor den Playoffs die Preise erhöht und ermäßigte Karten stark kontingentiert.

Zach: "Dann höre ich eben auf"

"Das war ein Eigentor sondergleichen", meinte Zach. Hannover hat als Vorrundenzweiter seine bislang beste DEL-Saison absolviert, liegt in der "Best-of-Seven"-Serie gegen Wolfsburg nun aber mit 1:2 hinten.

"Wir haben die Halle vollgespielt und einen Zuschauerstamm aufgebaut", sagte Zach. Konsequenzen seiner Attacke gegen die Klubführung fürchtet er nicht: "Wenn einer was sagt, höre ich eben nach der Saison auf."

Geschäftsführer Marco Stichnoth bemühte sich sofort, die Wogen zu glätten. "Es steht nicht zur Diskussion, Zachs Vertrag aufzulösen", sagte der ehemalige Nationalmannschaftsmananger. Zach ist noch bis 2010 an Hannover gebunden und will danach eine Pause einlegen. Mit seinem Ausbruch wollte er wohl in erster Linie den Druck von seinem Team nehmen, das am Freitag (19.30 Uhr im Internet TV) in Wolfsburg erneut ohne den verletzten Nationaltorwart Dimitri Pätzold antreten muss.

Am Dienstag scheiterten die Scorpions beim "Einbahnstraßen-Eishockey" (Zach) an Wolfsburgs Goalie Oliver Jonas und der schwachen Chancenverwertung.

Nethery kritisiert Topstürmer

In Düsseldorf nahm Manager Lance Nethery seine enttäuschenden Stars Adam Courchaine, Rob Collins und Brandon Reid ins Visier:

"Drei von sechs Topstürmern sind bisher in dieser Serie nicht anwesend. So werden wir nicht weiterkommen", sagte der Manager nach der zweiten Heimniederlage gegen Krefeld.

Auch Trainer Harold Kreis war sauer: "Wir haben insgesamt zu wenig Druck erzeugt. 20 Schüsse sind für ein Heimteam eindeutig zu wenig."

Sein Gegenüber Igor Pawlow, dessen Team am Freitag vor eigenem Publikum 3:1 in Führung gehen kann, freute sich indes nach "schnellem, fairem, hartem und spannendem Eishockey", dass die Pinguine ein drittes Playoff-Heimspiel sicher haben: "Das ist gut fürs Geschäft."

Jackson hadert mit Powerplay

Den kürzesten Weg ins Halbfinale nimmt Titelverteidiger Berlin. Nach dem 7:2 gegen die Hamburg Freezers kann der Vorrundensieger bereits am Freitag den Einzug in die Runde der letzten Vier perfekt machen.

Trainer Don Jackson blickte schon weiter: "Wir müssen für unsere weiteren Aufgaben noch am Powerplay arbeiten." Erst zweimal trafen die Eisbären bisher in Überzahl.

Keller fällt aus

Auf Kurs ist auch DEL-Rekordmeister Adler Mannheim. Nach dem 3:2 gegen die Nürnberg Ice Tigers führt der Vorrundenvierte mit 2:1 Siegen.

Vor dem vierten Spiel am Freitag in Nürnberg macht Trainer Teal Fowler allerdings das Unterzahlspiel Sorgen: "Wir müssen unser Penalty-Killing ändern, die Nürnberger sind bärenstark im Powerplay."

Fünf Tore erzielten die Franken bereits in Überzahl. Den Ice Tigers fehlt allerdings in den nächsten Spielen Stürmer Florian Keller.

Der 33-Jährige, der vom Puck im Gesicht getroffen worden war und minutenlang regungslos auf dem Eis gelegen hatte, erlitt eine Gehirnerschütterung und einen Jochbeinbruch. Er blieb über Nacht in der Mannheimer Uniklinik zur Beobachtung.

Die DEL-Playoffs im Überblick