Fünfte Pleite für Kölner Haie

SID
Eishockey, DEL, Julien, Kölner Haie
© Getty

Die Kölner Haie gehen schweren Zeiten entgegen, doch Trainer Doug Mason muss noch keine Konsequenzen befürchten.

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"Um allen Spekulationen vorzubeugen: Doug Mason wird unser Trainer bleiben", verkündete Haie-Geschäftsführer Thomas Eichin nach der 1:5-Heimpleite in der Deutschen Eishockey-Liga DEL gegen Aufsteiger Kassel Huskies. Der Vizemeister war von 8183 Zuschauern in der Lanxess-Arena gnadenlos ausgepfiffen worden.

"Mit Doug Mason besteht die größte Chance, dass wir da unten wieder rauskommen", begründete Eichin das klare Votum für den gebürtigen Kanadier. Der ehemalige Fußball-Profi war für seine Erklärung extra zur Pressekonferenz gekommen.

Für Köln ist es der schlechteste Saisonstart seit 1973, als der damalige Erstliga-Aufsteiger auch die fünf Start-Partien verloren hatte. Schon nach dem ersten Drittel lag der desolate Gastgeber gegen Kassel mit 0:3 zurück, Ryan Gaucher (5.), Dustin Wood (12.) und Sean Tallaire (15.) brachten den Neuling auf die Siegerstraße.

Mason gab keinen Kommentar

"Nach dem 0:3 hatten die Spieler den Kopf zwischen den Knien", sagte Mason, der sich zu Fragen nach seiner Situation nicht äußerte. "Hier muss jeder mit dem Druck fertig werden", erklärte der 53-Jährige nur.

Nach der Auftakt-Niederlage gegen Meister Eisbären Berlin, zwei Pleiten im Derby gegen Düsseldorf und einem blamablen 4:6 in Iserlohn führte nun Kassel die Domstädter mit einfachen Mitteln vor. Aus einer massierten Abwehr starteten die Huskies, die schon zu ihrem dritten Saisonsieg kamen, immer wieder schnelle Gegenangriffe.

Nicht alles über den Haufen werfen

Nochmals Tallaire (48.) und Hugo Boisvert (51.) hatten die Gäste bereits mit 5:0 in Front geschossen, ehe Kamil Piros (52.) das erste und einzige Tor für die Haie gelang. "Wir können nach nur fünf Spielen nicht alles über den Haufen werfen, was wir vor zehn Tagen für richtig gehalten haben", betonte Geschäftsführer Eichin dennoch.

Die Stimmung in Köln ist gereizt: Die Fans ärgern sich noch immer über den Abgang von Top-Torjäger Ivan Ciernik nach Nowosibirsk. Für Ciernik war Mike Johnson mit der Erfahrung von über 600 Spielen in der nordamerikanischen Profiliga NHL geholt worden - doch der 33-jährige Kanadier erwies sich bisher nicht als Verstärkung.

"Jeder hat Mitschuld"

Zu allem Überfluss müssen die Kölner bis zum 21. September noch auf Philip Gogulla verzichten. Der 21 Jahre alte Nationalstürmer ist derzeit in einem Trainingscamp des NHL-Klubs Buffalo Sabres. "Das war eine mittlere Katastrophe, was wir geboten haben", bekannte Nationalspieler Andreas Renz, der ebenfalls den Trainer stützte: "Jeder bei uns hat Mitschuld."

Im zweiten Nachmittagsspiel gewannen die Frankfurt Lions bei den DEG Metro Stars mit 3:2. Die Entscheidung erzwang Chris Taylor mit seinem zweiten Treffer fünf Minuten vor Schluss. Die Nürnberg Ice Tigers haben derweil den Einzug in die lukrative Champions-League trotz Heimvorteils verpasst.

Nach der 1:4-Niederlage der Franken gegen den SC Bern konnte der HC Kosice beim Qualifikations-Turnier in Nürnberg nicht die nötige Schützenhilfe leisten und verlor gegen die Schweizer ebenfalls mit 4:5. Der SC Bern ist damit Turniergewinner und Teilnehmer an der neuen europäischen Königsklasse.