Heatley vor zweiter Torjägerkrone

SID
Eishockey, Dany Heatley, Kanada
© Getty

Quebec - Die Krone für den 72. Eishockey-Weltmeister wird erst am 18. Mai in Quebec vergeben, doch der Torschützenkönig dürfte schon gefunden sein - und er hätte theoretisch auch für Deutschland spielen können.

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Dany Heatley wurde im Januar 1981 als Sohn eines kanadischen Eishockey-Gastarbeiters und einer deutschen Mutter in Freiburg geboren.

Doch während der Klub aus dem Breisgau vor einigen Jahren sofort wieder aus der DEL abstieg, gehört Heatley zu den Stars der NHL und dürfte wie schon 2004 in Prag erneut bester WM-Torjäger werden.

Schon 30 WM-Treffer 

Damals lag die schwärzeste Zeit seines Lebens gerade hinter dem jetzt 27-Jährigen, der bei den Ottawa Senators Teamkollege des Münchner Verteidigers Christoph Schubert ist.

Sieben Monate zuvor verursachte Heatley, der damals in Atlanta spielte, mit seinem Ferrari einen tödlichen Verkehrsunfall. Während der Stürmer mit schweren Verletzungen davon kam, starb sein Mannschaftskamerad Dan Snyder einige Tage später.

Snyders Familie vergab Heatley, doch der Unfall wird für immer ein dunkler Fleck in seinem Leben bleiben, auch wenn ihn die Journalisten bei der WM nicht mehr darauf ansprechen.

Stattdessen schrieb er sportliche Schlagzeilen. Mit zehn Toren bis zum Halbfinale - das sind bereits zwei mehr als 2004 - schraubte er seine Quote bei Weltmeisterschaften auf stolze 30 Treffer.

Yzerman überholt 

"Ich versuche einfach, einen Schuss loszulassen", beschrieb der wegen eines fehlenden Schneidezahns stark lispelnde Heatley sein einfaches Erfolgsrezept. In der NHL-Vorrunde brachte er es für Ottawa auf 41 Tore und 41 Vorlagen, doch die immer schwächer werdenden Senators flogen mit Heatley und Schubert sofort aus den Playoffs.

"Jeder sagt, wir hatten ein schlechtes Jahr, aber so schlecht war es eigentlich nicht. Aber natürlich habe ich jetzt eine Menge Spaß", sagte Heatley.

Der Angreifer ist inzwischen nicht nur der beste Schütze, sondern dank seiner Vorlagen auch der beste kanadische Scorer in der WM-Geschichte. Heatley überholte dabei niemand geringeren als seinen eigenen Teamchef Steve Yzerman.

Heatley - Getzlaf - Nash  

Kanadas Trainer Ken Hitchcock bescheinigte Heatley, sich noch verbessert zu haben, seit er Kanada bei der WM 2004 als wertvollster Spieler des Turniers zum Titel führte.

"Er hatte schon immer einen schnellen Schläger, nun hat er auch schnelle Schlittschuhe. Er braucht weniger Platz", sagte Hitchcock, dessen erste Reihe mit Heatley, Ryan Getzlaf und Rick Nash der Schrecken des Turniers ist.

Kein Wunder: Nash war 2005 bei der WM in Österreich Torschützenkönig und im vorigen Jahr beim 24. Titel in Moskau wertvollster Spieler des Turniers.