Danckert will Fördermittel überprüfen

SID

Berlin - Der Vorsitzende des Sportausschusses des Deutschen Bundestages, Peter Danckert, will im Zuge des Doping-Falls um Florian Busch die staatliche Förderung an den Deutschen Eishockey-Bund (DEB) überprüfen lassen.

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"Wir werden versuchen, auf das Bundesinnenministerium einzuwirken, die Fördermittel an den DEB zu überprüfen", sagte der SPD-Politiker der Deutschen Presse-Agentur dpa in Berlin.

Der Deutsche Olympische Sportbund (DOSB) ist dagegen weiterhin um Vermittlung in dem Konflikt bemüht.

NADA ist offen für den Dialog

Die Nationale Anti-Doping-Agentur (NADA) hatte als Konsequenz auf die milde Ahndung eines verweigerten Doping-Tests von Nationalspieler Busch, der nicht gesperrt worden war, den Vertrag mit dem DEB gekündigt.

Damit werden von sofort an keine Trainingskontrollen im Eishockey mehr vorgenommen. NADA-Geschäftsführer Christoph Niessen ist zur Sitzung des Sportausschusses des Bundestages eingeladen, um über den Fall Busch zu berichten.

"Dies zeigt die Entschlossenheit der NADA", sagte Thomas Bach, Präsident des Deutschen Olympischen Sportbundes (DOSB), "aber es darf nicht passieren, dass das Tor für ein Dialog geschlossen wird."

Treffen zwischen NADA und DEB am 16. Mai

NADA und DEB müssten auf eine "gemeinsame Erkenntnis" kommen, wie es zu einer Unterwerfung unter das nationale Doping-Kontrollsystem kommen könne.

Bereits für den 16. Mai ist ein Treffen zwischen NADA- und DEB-Vertretern vereinbart. "Es kommt darauf an, dass der DEB auf das Eis zurückkehrt. Das war ein Warnschuss durch die NADA", meinte DOSB- Generaldirektor Michael Vesper.

Der DEB müsse die Regeln einhalten. "Und die NADA ist das Kompetenzzentrum im Anti-Doping-Kampf."

Offen ist weiter, wie die Welt-Anti-Doping-Agentur (WADA) den Fall Busch bewertet. Die WADA hatte den Stürmer der Eisbären Berlin zunächst für die Weltmeisterschaft in Halifax/Kanada freigeben, da er nicht positiv getestet wurde.

Busch hätte für ein Jahr gesperrt werden müssen

Nach den Regeln des NADA-Codes, der gleichlautend mit dem Kodex der WADA ist, hätte Busch wegen der verweigerten Doping-Kontrolle mindestens ein Jahr gesperrt werden müssen.

"Die WADA hat das letzte Wort, sie kann den internationalen Sportschiedsgerichtshof CAS anrufen", erklärte Bach. Der DEB hat mit der WADA, die bei der WM die Kontrollen verantwortet, bisher keinen Kontakt gehabt.

"Wir haben uns über das Für und Wider nicht ausgetauscht", sagte DEB-Vizepräsident Uwe Harnos. Ansprechpartner für seinen Verband sei der Eishockey-Weltverband IIHF, der das Vorgehen des DEB akzeptiert hatte.