Lions-Protest abgewiesen - DEG gelassen

SID
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© Getty

Berlin - Die Löwen waren kaum noch zu bändigen: Die Frankfurt Lions stehen nach einer umstrittenen Niederlage in Köln im Halbfinale der deutschen Eishockey-Playoffs schon wieder kurz vor dem Aus.

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Die Hessen scheiterten bei der Deutschen Eishockey-Liga mit einem Protest gegen das 1:2 nach Verlängerung. Damit geht es für den Meister von 2004 ebenso um Alles oder Nichts wie für die DEG Metro Stars gegen die Eisbären Berlin.

Mit Siegen würden Frankfurt und Düsseldorf zumindest fünfte Spiele in Köln beziehungsweise Berlin erzwingen. 

Regulärer Treffer

Nach Angaben der Frankfurter belegen Fernsehbilder eindeutig, dass der von Martin Reichel erzielte Treffer regulär war. Die Hessen sahen sich daher um ihre Chance gebracht, nach einem Auswärtssieg in Köln auf eigenem Eis die Endspiele zu erreichen.

Die Highlights des Spiels Köln gegen Frankfurt bei SPOX.TV

Haie-Routinier Andreas Renz hatte den Puck auf dem Bauch liegend letztlich mit der Hand ins eigene Tor bugsiert. Der Treffer zählte nicht, weil das Spiel - wohl zu Unrecht - schon unterbrochen war. Die DEL sah aber keinen zulässigen Protestgrund im Sinn der Spielordnung.

Besonders Nationalverteidiger Sebastian Osterloh konnte sich auch nach dem entscheidenden Überzahltreffer durch Kölns Torjäger Ivan Ciernik in der 75. Minute nicht beruhigen und tobte noch beim Gang in die Kabine.

Vor der Strafe gegen den Frankfurter Chris Taylor war eine Attacke des Kölners Bryan Adams gegen Osterloh an der Bande ungeahndet geblieben.

"Schiedsrichter haben Spiel entschieden" 

Für den Check hätte es zwei plus zehn Strafminuten geben müssen, meinte Frankfurts Trainer Rich Chernomaz. "Die Schiedsrichter haben das Spiel entschieden. Das war der zweite Fehler", sagte der einstige Kölner Coach und meinte mit dem ersten das nicht gegebene Tor.

Chernomaz bescheinigte seiner Mannschaft, die zum Auftakt in Köln noch 1:7 untergegangen war, ein perfektes Spiel und forderte die selbe Leistung für den Dienstag.

Abwehr bereitet Sorgen  

Kampfgeist hatten die Lions schon im Viertelfinale gezeigt, als sie gegen Iserlohn sogar einen 1:3-Rückstand in der Serie noch umdrehten und das Aus vermieden.

"Das wird ein heißes Spiel. Die Emotionen wachsen mit jedem Spiel", prophezeite auch Kölns Trainer Doug Mason. Zufrieden stellte Mason jedoch fest: "Wir haben das Momentum zurückgewonnen."

Sorgen bereitet ihm allerdings die Abwehr: Die Verteidiger John Slaney und nun auch Moritz Müller fallen verletzt aus, Renz ist nach seiner zweiten Zehn-Minuten-Strafe während der Playoffs einmal gesperrt. Der Haudegen konnte sich auf der Strafbank darüber kaum beruhigen.

"Wir brauchen nicht aufzustecken" 

Die Düsseldorfer wirken gelassener, auch wenn Ex-Nationalspieler Klaus Kathan versprach: "Wir werden den Eisbären vor voller Hütte das Leben zur Hölle machen."

Nach der schwachen Vorrunde und dem hauchdünnen Weiterkommen gegen Hannover in den Vor-Playoffs schreckt den achtmaligen Titelträger auch der 1:2-Rückstand durch das 3:4 nach Verlängerung in Berlin nicht mehr.

"Wir brauchen nicht aufzustecken. Wir sind in dieser Saison oft zurückgekommen", sagte Kathan. Trainer und Manager Lance Nethery fügte hinzu: "Viele haben uns im Dezember abgeschrieben. Wir haben viel Charakter gezeigt und werden am Dienstag wieder Charakter zeigen."

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