Krupp verzichtet auf Hock

SID
Eishockey, Krupp
© Getty

München - Nach zur zwei Spielen ist das Comeback von DEL-Topscorer Robert Hock in der deutschen Nationalmannschaft schon wieder beendet. Der 35 Jahre alte Iserlohner wird nicht bei der Weltmeisterschaft in Kanada dabei sein und gehört nach den beiden Testspiel-Niederlagen gegen Finnland auch nicht mehr zum Kader bei den restlichen Vorbereitungsspielen.

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"Er hat seine ersten beiden Spiele auf diesem Niveau nach fünf Jahren gemacht", sagte Uwe Krupp eindeutig zweideutig auf die Frage, wie er mit Hock beim 1:3 in Regensburg und dem 0:4 in München zufrieden war. Der möglicherweise endgültige Abschied des Mittelstürmers aus der Auswahl hat nicht nur sportliche Gründe.

"Wir haben uns frühzeitig darauf verständigt, uns nach den Finnland-Spielen mit ihm zusammenzusetzen und mit ihm offen darüber zu reden, ob es für die WM reicht, da seine Frau zudem hochschwanger ist", sagte Krupp. Trotz erkennbarem Bemühen war deutlich geworden, dass Hock die Umstellung auf das internationale Niveau schwer fiel.

Wiedersehen mit Finnland

Dafür bekommt die deutsche Auswahl bis zum Wiedersehen gegen Vizeweltmeister Finnland beim WM-Start am 3. Mai in Halifax Verstärkung aus Übersee. Torhüter Dimitri Pätzold von den Worcester Sharks aus der zweitklassigen nordamerikanischen Liga AHL wird vom kommenden Wochenende an im Kader stehen. Am Samstag und Montag kommender Woche stehen die nächsten Tests gegen Weißrussland in Crimmitschau und Dresden auf dem Programm.

Auch ein weiterer Nordamerika-Legionär hat für die WM zugesagt: Verteidiger Dennis Seidenberg, der mit den Carolina Hurricanes die NHL-Playoffs verpasst hat. Er wird aber erst in Kanada zum Team stoßen. Sportdirektor Franz Reindl vom Deutschen Eishockey-Bund (DEB) hat bei allen anderen deutschen NHL-Profis im Falle des Ausscheidens eine grundsätzliche Bereitschaft zur WM-Teilnahme festgestellt.

Auch ohne NHL-Stars stark 

Jochen Hecht von den Buffalo Sabres hat wegen einer Handoperation allerdings abgesagt. Im Vorjahr in Moskau fehlte der DEB-Auswahl auch ohne NHL-Verstärkung nicht viel zum Viertelfinal-Einzug.

Gegen Weißrussland werden von den DEL-Halbfinal-Verlierern Düsseldorf und Frankfurt die Verteidiger Sebastian Osterloh und Robert Dietrich sowie Stürmer Patrick Reimer zum Team stoßen, das gegen die Finnen teilweise deutlich unterlegen war. Die Hälfte des Kaders beim Olympia-Zweiten verfügt bereits über NHL-Erfahrung, wie bei den Deutschen fehlten aber noch etliche Leistungsträger.

Junge und unerfahrene Truppe 

"Von den Spielern, die gegen Finnland mit dabei waren, werden vielleicht knapp 50 Prozent auch mit zur WM fahren", sagte Reindl. Krupp fügte hinzu: "Man darf nicht vergessen, dass wir mit einer sehr jungen und international unerfahrenen Truppe angetreten sind. Man hat schon gesehen, dass manche Akteure Schwierigkeiten mit dem internationalen Tempo und der internationalen Härte haben."

Mit Moral und Einstellung war der Bundestrainer dagegen sehr zufrieden. Nach den Partien gegen Weißrussland folgt am 25. April in Bietigheim noch die WM-Generalprobe gegen Dänemark.