Eisbären Berlin sind neuer Deutscher Meister

SID
Eisbären Berlin
© Getty

Köln - Ausgerechnet Florian Busch hat die Eisbären Berlin zur dritten deutschen Meisterschaft und dem ersten Double der Vereinsgeschichte geschossen.

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Der durch eine verweigerte Dopingprobe aufgefallene Nationalspieler erzielte in einem weiteren dramatischen Finale bei den Kölner Haien das entscheidende 2:1 (0:0, 0:0, 1:1) nach Verlängerung. Die Highlights des Spiels bei SPOX.TV

"Es ist unglaublich, was ich alles hinter mir habe", sagte Busch. "Ich will davon nichts mehr hören und nichts mehr lesen. Ich will jetzt nur noch zehn Bier saufen, nach Hause fliegen und nochmal zehn Bier saufen."

Das Tor des 23-Jährigen nach 7:55 Minuten der Extraspielzeit sorgte für überschäumenden Jubel bei den Berlinern nach einer superspannenden Finalserie über vier Partien, die alle mit nur einem Tor Differenz entschieden wurden.

Kein Berliner Siegtreffer fiel dabei vor der letzten Minute der regulären Spielzeit. In Köln rettete Deron Quint die Eisbären erst 81 Sekunden vor Schluss der regulären Spielzeit in die Verlängerung, nachdem Köln durch Sebastian Furchner (43.) in Führung gegangen war.

Eisbären in der Champions League

Die Haie mussten sechs Jahre nach dem achten und bislang letzten Meistertitel auch noch zuschauen, wie die Berliner nach dem entscheidenden dritten Sieg den Meisterpokal vor 18 678 Fans in der ausverkauften Köln-Arena entgegen nahmen.

Schon 2005 und 2006 hatten die Eisbären die Trophäe in die Luft stemmen dürfen. Für ihren Trainer Don Jackson war es dagegen die erste deutsche Meisterschaft. Der Titel bedeutet die Qualifikation für die neue Champions League.

Fünftes Spiel lag in der Luft

Zunächst sah es nach einem entscheidenden fünften Spiel am Dienstag im Berliner Wellblechpalast aus, als Furchner sein fünftes Playoff-Tor gelang. Kai Hospelt (46.) verpasste nur wenig später das 2:0.

Auf der anderen Seite vergab Stefan Ustorf (50.) im Nachschuss den Ausgleich gegen den glänzend parierenden Robert Müller, der Quints Schlenzer zum 1:1 aber nicht sehen konnte. Berlins Torhüter Rob Zepp hatte bereits Platz für einen sechsten Feldspieler gemacht.

In der Verlängerung rettete Müller erst zweimal gegen Richard Mueller. Der Schuss von Busch, den Andreas Renz abfälschte, rutschte jedoch durch die Beine. "Ich habe es erst gar nicht kapiert", sagte Busch und meinte: "Hart arbeitende Menschen haben eben Glück."

"Gurke" bringt Entscheidung

Der traurige Müller kommentierte nach überragenden Playoffs ohne Titel: "Berlin ist der verdiente, aber auch der glückliche Gewinner. Es sind meistens irgendwelche Gurken, die dann reingehen."

Haie-Routinier Mirko Lüdemann gestand nach seinem 800. DEL-Spiel: "Das tut weh. Wir haben alles gegeben, aber die Tore nicht gemacht - und wurden am Ende bestraft. Wir wussten, Berlin läuft auf dem Zahnfleisch."

Die besten Bilder des DEL-Finals

Eisbären-Trainer Jackson und Urgestein Sven Felski waren stolz auf den Charakter des Champions, der nach einer enttäuschenden Vorsaison unter Ex-Meistermacher Pierre Page und dem verpassten Viertelfinale diesmal trotz vieler Verletzter erfolgreich wie nie war.

"Das ist absolut unfassbar, wie wir uns da durchgebissen haben. Wir werden heute Abend noch richtig feiern", kündigte Felski an.

Beide Teams risikoscheu

Die Kölner begannen wesentlich schwungvoller als in den vorigen beiden Endspielen und schienen das unglückliche 3:4 vom Freitagabend in Berlin gut verdaut zu haben. Dort hatte Steve Walker erst 31 Sekunden vor Schluss zum Sieg getroffen.

Erst nach zehn Minuten kamen die Eisbären besser ins Spiel, zwei Drittel lang scheuten die beiden disziplinierten Mannschaften aber das volle Risiko. Erst Furchners Tor eröffnete eine weitere aufregende Schlussphase.

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