Nürnberg feiert ohne Fans

SID
Beardsmore, Nürnberg
© Imago

Berlin - Die Nürnberger Profis wollten noch einmal feiern, doch die 6000 Fans waren schon weg: Die anfängliche Freude über die zweite Vorrundenmeisterschaft wich bei den Ice Tigers tiefem Frust.

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"Die Mannschaft ist sehr enttäuscht. Sie hatte eine große Party erwartet", sagte Sportdirektor Otto Sykora. Mit dem 3:4 nach Penaltyschießen gegen die Hannover Scorpions (im Bild: Nürnbergs Torschütze zum zwischenzeitlichen 1:2 Colin Beardsmore) hatte der Vizemeister den noch fehlenden Punkt geholt, um zum zweiten Mal nach 1999 als bestes Team in die Playoffs am 18. März zu starten.

Normalerweise kehren die Ice Tigers immer nach Siegen für eine Ehrenrunde zurück. Nachdem es gegen Hannover am Ende eine Niederlage gab, hatten die Anhänger schon den Heimweg angetreten.

Sykora nahm die Fans, die das 3:3 nach dramatischer Aufholjagd schon wie die Meisterschaft bejubelten, ausdrücklich in Schutz. "Man hätte sie vorbereiten müssen. Das war ein Fehler der Organisation", sagte der Sportdirektor und übte damit interne Kritik.

Laporte frustiert

Auch Trainer Benoit Laporte war unüberhörbar frustriert, nachdem er in der Schlussphase einen sechsten Feldspieler anstelle des Torwarts gebracht hatte und sich das Risiko durch den Ausgleich von Rich Brennan 43 Sekunden vor Ende auszahlte.

Laporte durfte sich damit trösten, dass Nürnberg am Freitag in Frankfurt nicht mehr unter Zugzwang steht und mit bisher 114 Punkten die beste Vorrundenausbeute seiner Vereinsgeschichte verbuchte.

Der Tabellen-Siebte Hannover hat zumindest einen Platz in der Playoff-Qualifikationsrunde sicher und damit die Chance, in der kommenden Woche noch einen der beiden freien Viertelfinal-Plätze zu holen.

Viertelfinale außer Reichweite

Für Rang sechs und den direkten Viertelfinal-Einzug dürfte es nicht mehr reichen. Trotzdem meinte Coach Hans Zach: "Bei den vielen Verletzten, die wir haben, ist das eine sehr gute Saison."

In Nürnberg knickte Torhüter Martin Morczinietz beim Penaltyschießen um und wurde vom Eis getragen. Der Keeper erlitt Angaben zufolge eine Kapselverletzung im Sprunggelenk, sein Einsatz im Heimspiel gegen die Hamburg Freezers ist fraglich.

Sollte Hannover verlieren, sind Titelverteidiger Adler Mannheim und die Iserlohn Roosters als letzte Mannschaften direkt im Viertelfinale dabei. Nürnberg, Berlin, Köln und Frankfurt stehen schon fest.

Der Tabellen-Elfte Hamburg will sich auf einen Startplatz für die Vor-Playoffs verbessern. Rivalen sind Düsseldorf, Ingolstadt und Krefeld. Für einen der vier Klubs ist die Saison nach der Vorrunde ebenso zu Ende wie für die Kellerkinder Wolfsburg, Straubing und Duisburg.