Eisbären wollen auch den Meistertitel

SID
Pokal-Finale, Eisbären, Frankfurt
© Getty

Berlin - Der erste deutsche Pokalsieg hat den Eisbären Berlin Hunger auf mehr gemacht.

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"Es ist ein guter Moment, aber es ist nicht die Meisterschaft. Für mich als Trainer und die Mannschaft ist es jetzt dafür Zeit", sagte Coach Don Jackson nach dem schwer erkämpften 3:2 über die Frankfurt Lions, während vor dem VIP-Bereich Berliner Fans eine keineswegs rauschende Party feierten.

Jackson unterstrich in der Stunde des Erfolges einmal mehr, was wirklich für ihn zählt. Vor zwei Jahren hatte der Amerikaner das Double mit den DEG Metro Stars verpasst, weil die Eisbären damals ihren Meistertitel im Finale gegen Düsseldorf verteidigt hatten. Im Vorjahr gelang Adler Mannheim als erstem Team das Kunststück, Pokal und Meisterschaft im Doppelpack zu holen.

Platz eins als Ziel 

Zunächst peilen die Berliner vor den Playoffs noch etwas anderes an. Nach dem Verlust der DEL-Spitze an die Nürnberg Ice Tigers gab Routinier Stefan Ustorf Platz eins nach der Vorrunde als Ziel aus. Die Entscheidung darüber könnte schon am kommenden Dienstag fallen.

Dann muss der zweimalige Champion beim Vizemeister in Nürnberg antreten. Bereits am 22. Februar geht der Liga-Alltag mit dem Heimspiel gegen die Iserlohn Roosters weiter. Jackson vertraute darauf, dass seine Spieler nicht zu üppig feierten, wollte das aber nicht kontrollieren. "Ich bin kein Babysitter", sagte er.

Böses Foul von Busch 

Die Gemüter bei Verlierer Frankfurt beruhigten sich nach dem Schlusspfiff lange nicht. Für böses Blut hatte ein Foul von Florian Busch gesorgt, das die Lions nachträglich mit einer längeren Sperre bestrafen lassen wollen. "Das ist kein Eishockey", schimpfte Trainer Rich Chernomaz über die Attacke gegen Jason Marshall, der mit einer Wunde am Kopf im ersten Drittel vom Eis musste und laut Chernomaz möglicherweise für den Rest der Saison ausfällt. 

Der sonst nicht als überhart bekannte Busch entschuldigte sich, meinte aber auch, es sei sein Job gewesen, Marshall "zusammenzufahren". Die Berliner hatten nach dem letzten Punktspiel eine Sperre für den Frankfurter Michael Bresagk nach einem Foul an Alexander Weiß erwirkt.

Chernomaz sauer 

Chernomaz warf den Schiedsrichtern Daniel Piechaczek und Willi Schimm zweierlei Maß vor und ist dagegen, die entscheidenden Spiele ab dieser Saison erstmals von zwei Schieds- und zwei Linienrichtern leiten zu lassen. Der Zeitpunkt für eine Änderung sei schlecht, weil jeder Schiedsrichter seine eigene Einstellung habe.

"Es ist schade, dass die zwei Schiedsrichter weniger gesehen haben als normalerweise einer", sagte Frankfurts Verteidiger Lasse Kopitz, der auch schon an das Derby gegen Meister Mannheim dachte. Dann will Frankfurt gegen seinen Erzrivalen Platz vier sichern und damit das Heimrecht im Playoff-Viertelfinale.

Die Zukunft des Pokals blieb trotz eines weiteren tollen Endspiels ungewiss. "Das Finale verkauft sich immer gut, aber was passiert bis dahin?" fragte Eisbären-Manager Peter John Lee. "Eine zweite Runde vor 1000 Fans macht keinen Sinn."

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