Capla gibt Freezers-Coach kurze Jobgarantie

SID

Hamburg - Die Hamburg Freezers stecken in der größten Krise ihrer fünfeinhalbjährigen Klub-Geschichte. Trotz eines Millionen-Etats bleibt die Mannschaft aus der Deutschen Eishockey-Liga (DEL) erneut hinter den hohen Ansprüchen zurück.

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Einen Platz unter den ersten Vier hatte man vor der Saison als Ziel auserkoren, doch nun drohen die Norddeutschen durch ihre mangelnde Konstanz sogar die Playoffs zu verpassen.

Zudem zog sich Torwart Jean-Marc Pelletier einen Innenbandanriss im Knie zu und fällt bis zu sechs Wochen aus. Während bei den Verantwortlichen große Ratlosigkeit herrscht, richtet sich die Wut der Fans vor allem gegen Geschäftsführer Boris Capla.

Mit Plakaten wie "Capla, deine Zeit ist um", machten sie schon vor der 0:3-Heimpleite am Mittwoch gegen den Rivalen ERC Ingolstadt ihrem Ärger Luft. Nach dem enttäuschenden Spiel gab es Pfiffe gegen Capla und das Team.

Capla ist der Sündenbock 

"Wir müssen uns zusammensetzen und uns das alles durch den Kopf gehen lassen", sagte Capla später und gab Coach Bill Stewart zumindest bis zur Partie beim EHC Wolfsburg eine Jobgarantie.

Einigkeit herrscht beim Tabellenzehnten selbst in den eigenen Reihen längst nicht mehr. Coach Stewart arbeitet akribisch, seine Maßnahmen wie die angekündigte und heimlich wieder zurückgezogene Gehaltskürzung für die Spieler bei Misserfolg sind aber zu sprunghaft und verpuffen schnell, zumal er kaum Unterstützung von Capla erhält.

Der scheint auf sportlicher Ebene und mit der Menschenführung überfordert. Für die Fans ist Capla der Sündenbock, weil es ihm unter anderem seit Bestehen der Freezers nicht gelungen ist, die erhoffte Meister-Mannschaft zu formen. Trainer Stewart glaubt, dass er alles zum Guten wenden kann: "Ich weiß, was zu tun ist." Sollte er den Beweis weiter schuldig bleiben, drohen ihm als erstem Konsequenzen.