Angst vor dem Versagen

Von Alexander Mey
hamburg, mannheim
© Getty

München - Rund zwei Drittel der DEL-Saison sind vorüber, langsam aber sicher wird es im Rennen um die Playoff-Plätze ernst.

Anzeige
Cookie-Einstellungen

So ernst, dass bei einigen Teams schon die Angst vor der ganz großen Pleite umgeht. Vor allem in Düsseldorf. "Wir haben jetzt noch 17 Mal die Chance, den Super-GAU zu verhindern. Alle müssen endlich mal daran glauben, dass wir auch gewinnen können", sagte Goalie Jamie Storr nach der jüngsten 2:3-Heimpleite gegen die Frankfurt Lions. Die Metro Stars haben drei Punkte Rückstand auf das Minimalziel, Platz zehn.

Die Adler Mannheim liegen in der Tabelle zwar noch deutlich vor der DEG, viel besser geht es dem Meister, der erst vor kurzem Trainer Greg Poss gefeuert hat, aber auch nicht. "Die Mannschaft geht auf dem Zahnfleisch. Und wir haben keine Chance, uns zu regenerieren", sagte Manager Marcus Kuhl und spielte damit auf den absolvierten Spengler-Cup an.

Neben diesen Sorgenkindern gibt es aber auch genügend Klubs, die schon nahezu fix für die Playoffs planen können. Andere wiederum pendeln zwischen direktem Einzug und Umweg über die Pre-Playoffs. Ein Überblick:

Entspannt: Berlin, Nürnberg, Frankfurt und Köln

Die ersten vier Teams der Tabelle werden in den Playoffs dabei sein. Die Eisbären sind zwar mit drei Pleiten in Folge ins neue Jahr gestartet, führen aber nach dem knappen Sieg gegen die Haie die Tabelle wieder souverän an.

Für Nürnberg läuft es sportlich nahezu perfekt, stattdessen bangen die Franken nach der jüngsten Erklärung von Alleingesellschafter Günther Hertel ("Es sieht wirtschaftlich gar nicht gut aus") um ihre nackte Existenz. Sonderlich geschockt zeigte sich das Team beim 4:1-Sieg gegen Augsburg jedoch nicht.

Frankfurt und Köln haben zwar ihre letzten Spiele jeweils verloren, aber mit 15 und zwölf Punkten Vorsprung auf Platz sieben sollte auch hier in Sachen direkte Playoff-Qualifikation nichts mehr anbrennen.

Gespannt: Hannover, Iserlohn, Mannheim und Krefeld

Die Scorpions und die Roosters liegen mit jeweils 67 Punkten und fünf Zählern Vorsprung auf Platz sieben momentan relativ komfortabel auf Playoff-Kurs, vor allem, da Mannheim auf Platz sieben nicht auf höchstem Niveau spielen kann. Beide haben zuletzt drei Spiele in Folge gewonnen.

Aber Vorsicht vor den Außenseitern aus Krefeld! Die Pinguine, die noch vor wenigen Wochen kaum an die Pre-Playoffs zu glauben wagten, haben sich mit sechs Siegen in Serie auf den achten Platz nach oben gearbeitet. Und die Lücke auf Platz sechs ist kleiner als die auf Platz elf.

Angespannt: Hamburg, Ingolstadt, Augsburg und Düsseldorf

Die direkte Playoff-Qualifikation können diese vier Teams abhaken. Für Augsburg kein Problem, die sind schon mit der Platzierung glücklich, auf der sie jetzt sind, aber die anderen drei Teams hatten zumindest damit gerechnet, bis zum Schluss um Platz sechs oder sogar um die Spitzenplätze mitspielen zu können.

Bei den Freezers sollten aus den letzten vier Spielen acht Punkte her, ansonsten drohte Coach Bill Stewart mit Gehaltsabzügen. Nach den jüngsten Pleiten gegen Iserlohn und Hannover wurde dieses Ziel klar verfehlt. Ob es die Geldstrafen aber tatsächlich geben wird, ist ungewiss. Gewiss ist aber, dass bei 15 Punkten Rückstand auf Platz sechs viel eher der Blick nach hinten angesagt ist. Denn zu Platz elf beträgt das Polster gerade mal zwei Pünktchen.

Neben den ebenfalls dauerkriselnden Ingolstädtern und Düsseldorfern lauert auf Platz elf Augsburg. Die Panther haben dank ihrer Heimstärke (sieben Siege in Folge) mit zwei Punkten Rückstand auf Platz zehn noch unerwartet gute Chancen auf die Pre-Playoffs. Wären da nicht die Schwächen in fremder Halle. Dort setzte es zuletzt nämlich fünf Niederlagen in Serie.

Abgespannt: Wolfsburg, Straubing und Duisburg

Was soll man zu den letzten drei der Tabelle sagen? Sie sind raus aus dem Playoff-Rennen. Punkt.

Artikel und Videos zum Thema